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Donnerstag, 4. Dezember 2014, 22:07

Meine erste Begleitung

Auf Wunsch von Usern aus dem Chat kopiere ich meine Erlebnisse aus der ersten Sterbebegleitung hier rein.


Es war meine erste Sterbebegleitung auf der Gerontopsychiatrie. Eine sehr schwere Begleitung wie sich später herausstellen sollte. Eine Begleitung die ich gewiss nie vergessen werde.
Es war mein erster Besuch und ich betrat zum ersten Mal die Gerontopsychiatrie. Schon auf der Station überkamen mich die Gefühle. Ich konnte sie jedoch nicht deuten. Als ich dann das Zimmer der Dame betrat lag eine zarte ganz blasse Frau im Bett deren Blick sofort zu mir ging. Diesen Blick werde ich niemals vergessen. Solche schwarzen Augen habe ich noch nie gesehen und dieser eindringende Blick. Der Besuch dauerte eine gute Stunde. Dann musste ich abbrechen. Ich hatte mit Panikattacken zu kämpfen und konnte die Frau nicht anfassen oder mich nähern. Ich hatte sogar das Gefühl eine unsichtbare Macht hält mich von ihr fern. Ich konnte es nicht deuten. Zweifelte an mir und dachte ich kann Sterbende nicht begleiteten. Zu hause war ich total ausgeschlaucht, ja regelrecht ausgesaugt. Wie der Zufall es wollte war die andere Begleiterin bei der Dame eine Reiki Meisterin. Ich suchte den Kontakt zu ihr. Heute muss ich sagen zum Glück, wer weiß ob ich nicht alles geschmissen hätte. Sie bestätigte mir meine Gefühle, selbst sie die sich "schützen" kann hatte die erste Zeit in der Gegenwart der Frau zu kämpfen. Sie erzählte mir auch das die Aura der Frau pechschwarz war und sie noch nie zuvor so etwas sah und erlebte. Wir wussten von der Station das die Frau unter Schizophrenie litt und sehr "böse" war. Meine Kollegin erzählte mir von Schutzritualen und wir tauschten uns von da an aus oder waren gemeinsam dort. Von da an ging es mir bei den Besuchen besser. Ich wusste das mein Gefühl mich nicht täuschte und ich völlig normal war. Ich holte immer meine Oma zu der Begleitung dazu. Ich spürte auch ihre Gegenwart und Kraft. Meine Oma war schon zu Lebzeiten eine sehr starke Persönlichkeit die immer zu mir hielt. Ich merkte wie auch die Sterbende sich veränderte. Ihre Boshaftigkeiten nahmen ab und sie respektierte mich. Ich glaube auch weil ich sie respektieren konnte. Sie ließ nicht jeden an sich aber ich zählte nun dazu. Einmal als sie dennoch wieder sehr böse war und ich in diesem Moment Oma spürte sah die Frau erschrocken neben mir und sagte das neben mir eine Frau mit dunklen Haaren steht. Ich bekam meine Bestätigung und musste schmunzeln, das Oma wieder auf ihr kleines Mädchen aufpasste. Ich hatte während der Begleitung oft das Gefühl das die Sterbende auf meine Gedanken reagierte und wir uns auch darüber verständigen konnten. Auch die Energien in ihrem Zimmer waren sehr aufgeladen so dass der Zimmeralarm ohne Drücken ging ua.
Es war eine schwere Begleitung. Durch ihre vielen Boshaftigkeiten hatte sie Angst vor einer Verurteilung nach ihrem Tod. Das bestätigte sie uns. Sie wollte nicht Loslassen. Einige Stunden bevor sie starb und ich schon Stunden bei ihr war und ziemlich erschöpft öffnete sich ganz langsam und leise die Zimmertür. Untypisch. Die Bewohner dieser Station sind laut und haben ihre Motorik schwer unter Kontrolle. Gerade als ich die Hand zum Rauswinken heben wollte sah ich diese kleine zarte Frau. Sie strahlte soviel Liebe und Wärme aus, das ich es nur schwer in Worte formulieren kann. Sie sah mich an, nickte und lächelte mich mit soviel Liebe an. Sie trug ein langes helles Nachthemd. Dann verließ sie rückwärts wieder den Raum. Genauso leise wie sie kam. Ich war so glücklich gestärkt aber auch unendlich traurig, weil ich dachte was sucht so eine Frau hier auf dieser Abteilung. Später kam meine Kollegin dazu. Zum Glück konnte ich offen mit ihr über solche Erlebnisse reden ohne für verrückt erklärt zu werden. Ich sagte, das ich mich nicht erinnern kann zuvor diese Frau hier gesehen zu haben. Sie zwinkerte nur und meinte, das ich sie auch nicht hier finden werde. Ich weiss bis heute nicht wer diese Frau war.
Ich weiß nur das sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.
Die letzten Stunden waren sehr friedlich und auch fröhlich. Das Dunkle von der Frau wie Augen, Schatten im Gesicht wurden heller. Als wir gingen nach mehreren Stunden verabschiedete ich mich mit den Worten das ich am Morgen wiederkomme aber sie ins Licht gehen kann wenn sie mag. Bei der Verabschiedung sagte sie trotz Morphin ganz klar auf einmal ja und das Licht fing an zu flackern. Es war gegen kurz nach 0 Uhr als ich im Bett lag und mich plötzlich Magenkrämpfe überkamen und totale Unruhe. Gegen 3 Uhr war alles genauso plötzlich weg wie es kam. Morgens bin ich gleich auf die Station gefahren. Dort habe ich erfahren das sie gegen 3 Uhr gestorben ist. Da wo meine Übelkeit und Unruhe aufhörte. Ich ging noch einmal in ihr Zimmer um mich zu verabschieden und ihr eine gute Reise zu wünschen. Ich spürte noch ganz stark ihre Präsenz und eine grosse Zufriedenheit. Ich war ganz glücklich. Anfangs war ich noch enttäuscht, das ich ihr nicht bis zuletzt beistehen konnte. Aber in meinem Kopf waren ganz klar die Worte " alles ist gut so wie es ist" zu hören. Ich öffnete das Fenster, streichelte sie und sagte ihr nochmal, das sie nun ins Licht gehen kann.
Ich weiß das die Sterbenden sich ihren Zeitpunkt des Todes selbst aussuchen. Meist dann wenn sie alleine sind, um besser loslassen zu können und auch hier war alles so wie es war richtig.
Heute weiß ich das genau meine erste Sterbebegleitung diese sein musste. Es war auch für mich eine große Lehre und Hilfe. Ich denke voller Zufriedenheit und Dankbarkeit an diese Frau und Begleitung immer zurück. Auch wenn alle in ihr nur das Böse gesehen haben konnte sie mir in ihren letzten Stunden eine Menge schenken wofür ich sehr dankbar bin und sie hat sich ihr schweres Leben damals ausgesucht. Allein dafür hat sie Respekt verdient...

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Freitag, 5. Dezember 2014, 12:09

Hallo Sandy,

danke für den beeindruckenden Bericht.

Deine Schilderung ist fast identisch mit dem, was meine Tante auch immer erzählt. Sie hat als Privatpflegerin für alte Menschen gearbeitet, für die die Medizin nichts mehr tun konnte, die also schon "abgeschrieben" waren. Dabei hat sie ähnliche Erlebnisse wie du gehabt, also auch "Besuch" von drüben und die Beauptung des Patienten, dass noch jemand im Zimmer stünde. Meist waren es Frauen, die so eine "unsichtbare Person" sahen - Männer weniger.

Mehrfach hat es meine Tante nur durch die Kommunikation mit den alten Menschen geschafft, dass die Gesundheit sich innerhalb weniger Tage verbesserte, und selbst übelstgelaunte "Despoten" wieder lustig wurden, klar denken konnten, und in gar nicht so wenigen Fällen sogar das Bett verlassen wollten (was aber, aus körperlichen Gründen, dann meist doch nicht ging). In einem Fall gab es, laut meiner Tante, durch die zurückgekehrte (geistige) Gesundheit sogar Konflikte, weil das Erbe der (vermeintlich sterbenden) Person schon zum Teil ausgegeben war, als diese, plötzlich und unerwartet, nach ihrem Sparbuch fragte :whistling:

Ich würde mir wünschen, dass auch andere den Mut hätten, über Dinge zu berichten, die "eigentlich" sehr persönlich sind. Das, und nur das, bringt uns wirklich weiter.

3

Freitag, 5. Dezember 2014, 16:45

Oder die Männer sagen es nicht......

Meine Mutter erzählte uns, dass mein Vater in der Nacht vor seinem Tod gefragt hat: ist meine Mutter schon wieder weg?
Muss dazu sagen, dass mein Vater bis zuletzt vollkommen klar war.
Meine Mutter hat ihm etwas geantwortet, was sie heute sehr bedauert und zwar: aber du weißt doch, dass Oma schon lange tot ist.

Mit unserem heutigen Wissen hätte meine Mutter natürlich ganz anders reagiert.

LG,
Alex
Ein Mensch denkt logisch,
Schritt für Schritt,
jedoch er kommt nicht weit damit.
Ein anderer Mensch ist besser dran,
er fängt ganz schlicht zu glauben an.
Im Staube bleibt Verstand oft liegen,
der Glaube aber kann auch fliegen.
(Eugen Roth)

4

Samstag, 6. Dezember 2014, 11:19

Zitat

Oder die Männer sagen es nicht

Wer oder was sollte solche Gedanken noch kontrollieren? Zum Zeitpunkt des Todes..wo alles egal wird.

Nochmal eine Bemerkung zum EP

Zitat

Wie der Zufall es wollte war die andere Begleiterin bei der Dame eine Reiki Meisterin
...
Heute muss ich sagen zum Glück
.


Zitat

Sie erzählte mir auch das die Aura der Frau pechschwarz war und sie noch nie zuvor so etwas sah und erlebte.
...
Solche schwarzen Augen habe ich noch nie gesehen und dieser eindringende Blick.


Ob die Präsenz von Reiki für Anwesende ein "Glück" ist, stelle ich sehr in Zweifel

Als mein Vermieter Anf. 2013 "gestorben wurde", verhielt sich eine seiner beiden Schwestern sehr merkwürdig. Viel stärker und durchtriebener, als man das von einer 70jährigen je erwarten würde. Das fiel mehreren Personen auf (z.B. stand sie in der Klinik vor dem Krankenzimmer und wollte mit ausgebreiteten Armen! den Besuch verhindern). Erst viel später am Krankenbett meines (im Koma liegenden) Vermieters erfuhr ich etwas, was ich nicht wußte. Die junge Bereitschaftsärztin erzählte von Gott. Die Schwester meines Vermieters knüpfte an das Gespräch an: "Sie wäre auch gläubig...sie würde Reiki machen" .... Der Blick der Ärztin erstarrte. Sie verlies kurz darauf sprachlos den Raum.

Es war eine Szene, wo nur noch gefehlt hat, dass die Ärztin sich bekreuzigt. Ihr Blick sprach Bände, jedes Wort der Erörterung war überflüssig. Alles in allem, was ich heute (knapp zwei Jahre nach dem Tod meines Vermieters) weiß, kann es nicht möglich sein, dass eine einzelne Frau eine solche kriminelle Ernergie ALLEIN aufgebracht haben kann. Was dort im Haus, wo ich (später allein, weil alle anderen Mieter über Nacht vertrieben worden sind) passiert ist, sprengt jede Vorstellungskraft. Alles, was man sich vorstellen kann ist nichts gegen das, was dort passiert ist.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mischa« (6. Dezember 2014, 11:24)


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Samstag, 6. Dezember 2014, 12:51

Für mich war es Glück, das meine Kollegin Reiki Meisterin ist. Sie glaubt ebenfalls an das Jenseits etc und konnte mir meine Gefühle bestätigen, so dass ich nicht an mir selbst und meinen Fähigkeiten Sterbende zu begleiten zweifeln musste. Meine Gefühle reagierten so stark auf die negativen Energien der sterbenden Frau und mit diesem Wissen wurde mir vieles erleichtert.
Manchmal ist es schwer für mich den Aussagen von Dir Mischa zu folgen. ?( Kennst Du Reiki, hast Du selbst bereits Reiki erhalten?....Ich kann sagen, das bisher ALLE Sterbende positiv auf Reiki reagiert haben und oft auch ein leichterer Übergang durch Reiki möglich war. Auch bei Erkrankungen wirkt Reiki unterstützend. Meine Eindrücke sind nur positiv. Und nur weil die Schwester deiner Vermieterin solche Anwandlungen hat, heißt es nicht, dass dies wegen Reiki ist. Meine Bekannte verhält sich völlig normal und auch ich befasse mich immer mehr mit Reiki. Halte mich aber auch nicht für durchgeknallt. Von daher für MICH und für Anwesende war es ein Glück. :thumbsup:

6

Samstag, 6. Dezember 2014, 13:28

Sandy, bei aller Liebe zur warmen Wahrnehmung darf man auch die Mächte nicht vergessen, die diese guten Eigenschaften ausnutzen und in den Dreck ziehen wollen. Es reicht nicht aus, nur gut zu sein, man muss das Gute IMMER auch verteidigen. Je mehr man im Kontext des Guten lebt, desto höher ist die Anforderung an die Verteidigung, denn umso mehr Dunkles interessiert sich für die Güte. Das ist wie im richtigen Leben.

Hast du dir denn mal Gedanken gemacht, woher "das Schwarze" in der Korona der alten Dame ursächlich kam? Manchmal - gerade in letzter Zeit immer öfter - verkehrt sich die Kausalität ins Gegenteil: 'causa et effectus' (Ursache und Wirkung) stimmt nicht mehr ... übrigens ein Feature der "schwarzen Welt"

7

Montag, 15. Dezember 2014, 17:37

Zuerst einmal ziehe ich meinen Hut vor dir, Sandy.
Sterbebegleitung ist mit das schönste, was man für einen anderen Menschen tun kann, und für mich auch (in der Vorstellung, da nie dabei gewesen) mit das schwerste.
Ich habe vor Jahren mal einen Bericht im TV gesehen, in dem es über das Sterbehaus in Kalkutta ging. Damals hat mich das schon sehr berührt, ich glaube aber nicht, dass ich die nötige Kraft dafür hätte.
Was Reiki betrifft habe ich auch nur positive Erfahrungen gemacht, und kann nicht nachvollziehen wie jemand diese Energie negativ nutzen könnte.
Bei meiner ersten Reiki Behandlung "erinnerte" ich mich an Siuationen aus meiner Kindheit, und mit der Erinnerung fühlte ich auch die damaligen Emotionen. Im ersten Moment war das unangenehm, auch weil ich nicht darauf vorbereitet war. Im nachhinein verlor sich das aber, weil ich so auf unaufgearbeitete Erfahrungen hingewiesen wurde, die ich dann aufarbeiten konnte.
Ich habe mal gegoogelt, weil ich neugierig war ob es Berichte gibt wo Reiki negativ gewirkt hat. Ich bin echt überrascht wieviel Berichte es dazu gibt, ich selbst habe durchweg positive Erfahrungen gemacht.

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Montag, 15. Dezember 2014, 17:55

Reiki ist reine Energiearbeit und man zapft nicht die eigene Energie an sondern gilt lediglich als "Leitung" für diese Energie. Selbstheilungskräfte werden aktiviert. Mehr nicht. Wüsste nicht wie Reiki negatives anrichten soll. Habe auch nichts dazu gefunden. Sicherlich gibt es Menschen, die besonders sensitiv sind und Energien besser wahrnehmen. Aber wenn dann wird die Energie der Person vielleicht als negativ empfunden. Nicht das Reiki. Reiki soll heilen und nur aus diesem Grund praktiziert man Reiki. Meine Erfahrungen sind durchaus nur positiv.
Gerade in der Sterbebegleitung ist Reiki sehr hilfreich.

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