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21

Dienstag, 27. März 2018, 16:59

Vielleicht waren diese sogenannten "Schrazlgänge" ja auch Kleinstgruben, die nahe an der Oberfläche, mangels vorhandener Stützstreben ausgebeutet wurden.



Das glaube ich kaum, da die Schrazlgänge viel zu ebene Wände haben, so dass sie kaum ein Kleinbergwerk sein könnten.

22

Dienstag, 27. März 2018, 18:25

Moin Florian,

war ja nur so ein Gedanke von mir.

Irgendeinen Zweck müssen diese Dinger ja gehabt haben. Aber bis jetzt sind ja allen nur Spekulationen. Also für eine Kultstätte, in der man in früher Zeit ja auch Feuer zum Erhellen des Kultraumes verwenden musste, fehlen m. E. die Belüftungen. Und Feuer braucht ja auch Sauerstoff um zu brennen.

Aber vielleicht ist doch der Gebrauch als Lagerstätte und Versteck für Wertsachen die plausibelste Erklärung.


mfg

Hank

23

Dienstag, 27. März 2018, 18:46

Der Zweck dieser Gänge ist immer noch ein Rätsel. Auch weil die z.Teil sehr niedrig sind. Also z.B. 1,50m Höhe. Aber gut, früher waren die Menschen auch kleiner.
Jedenfalls wird da immer noch rumgerätselt, welchen Zweck die Gänge hatten. Ich kann mir vorstellen, dass es Fluchtwege waren, die benutzt wurden um aus der Stadt zu kommen oder um zu schmuggeln.
Wer mich nicht mag, muss noch ein bischen an sich arbeiten

24

Dienstag, 27. März 2018, 19:00

Moin Rose,

für manche dieser Schrazlgänge mag das zutreffen, doch was ist mit denen, die eben über keinen zweiten Ausgang verfügen?

Aber wie ich schon schrieb, gibt es ja zwei Theorien. Einmal die heidnischen Kultstätten und einmal die Theorie, dass sie als Versteck oder Fluchtmöglichkeit verwendet wurden.

Doch Florian meinte ja auch schon, dass es sich wahrscheinlich praktischere Gründe für die Erstellung dieser Gänge geben könnte. Lassen wir uns mal überraschen, was da noch so an Fakten kommt. Im Zweifelsfall natürlich religiösen Charakter bescheinigen.


mfg

Hank

25

Dienstag, 27. März 2018, 20:15

Moin,

Ich habe mal neben einer katholischen Kirche gewohnt.

Bei Erdarbeiten hat man da einen bislang unbekannten unterirdischen Gang freigelegt, man hat diesen verfolgen können...er führte bis zu einem Dorf in ca 8 Km Entfernung.
Man vermutete, dass es ein Fluchtweg war, interessieren würde mich, ob nur für Pfarrer oder auch für das "gemeine Volk" !

Aber die von Euch beschrieben Erdställe sind ja etwas anderes, als Fluchtweg wohl ausgeschlossen.
Mir würde Versteckmöglichkeit am ehesten einleuchten.

lG Tina
"Ned ollas, wos an Wert hot, muss a an Preis hob'n"

Wolfgang Ambros

26

Dienstag, 27. März 2018, 20:48

Moin Tina,

ja ein solcher unterirdischer Gang kann natürlich viele Existensgründe haben. Fluchtweg, Versteck für den Kirchenschatz in Kriegszeiten und geheimer Zugang zum Wohnhaus des Geistlichen. Heimliche Frauenbesuche.

Das sollte jetzt kein Scherz sein, denn wir alle wissen ja, wie keusch sich die Geistlichen gegeben haben.

Als ich das erste Mal von diesen Erdställen hörte, habe ich mich gefragt, wieso die Menschen damals ihr Vieh unter die Erde verfrachtet haben. Bis ich dann erstmals Berichte darüber gelesen habe. Seitdem rätsle ich auch daran herum. Als Städter verbindet man mit Ställen einfach die Unterbringung von Vieh in einem gesonderten Gebäude.



mfg

Hank

27

Dienstag, 27. März 2018, 23:00

Hallo, mir fällt auch auf, dass mehrere Erdställe neben oder sogar direkt unter Wirtshäusern sind. Vielleicht hilft euch das.

28

Mittwoch, 28. März 2018, 07:05

Es gibt Anlagen unter Wirtshäusern, aber auch genauso viele unter Bauernhöfen, bei Kirchen oder aber in der freien Landschaft. Ich empfehle Jedem sich mal einen Gang live anzusehen, sonst kann man nicht beurteilen wie eng es dort wirklich ist und das die Anlagen quasi kaum praktischen Nutzen haben.

29

Samstag, 28. April 2018, 09:43

Hallo,

in dem Schrazlgang in Hundsruck war ich auch schon öfters, und da wurde altes Werkzeug, ich glaube eine Schaufel und vielleicht ein Eimer, gefunden. Das würde dann wieder zur Bergwerk-Theorie passen. Aber wie gesagt, die glatten Wände...

30

Samstag, 28. April 2018, 12:10

Moin,

also ich neige immer noch zu dieser Bergwerkstheorie.

Wenn man sich die Fotos der Gänge einmal ansieht, so kann man schon den Eindruck gewinnen, dass es sich dabei um Stollen zum Abbau von Salz, Erzen oder wertvolleren Materialien handelt.

Für mich sieht das Bild von dem Schrazlgang in Saldenburg-Hundsruck

index.php?page=Attachment&attachmentID=536


so aus, als wenn die Besitzer die Wände bearbeitet haben. Auf diesem Bild kann man sehr schön sehen, dass es Schatten an den Wänden gibt. M. E. könnten das Unebenheiten sein, die vorher an den Wänden bestanden haben und geglättet wurden. Touristen sollen diese Gänge ja auch begehen können. Da muss auch schon was getan werden und wenn es nur darum geht, den nätürlichen "Verfall" aufzuhalten. Selbst Stein verwittert mit der Zeit und da kann es schon vorkommen, dass sich Stücke aus den Wänden und der Decke lösen.

Vielleicht ist ja noch jemand meiner Meinung, dass dieser Schrazlgang im Nachhinein für den Tourismus "sicherer" gemacht worden ist.


Schaut man sich dagegen andere Schrazlgänge in Saldenburg an, so kann man durchaus Bergwerkscharakter ersehen. Hier zwei Beispiele. Einmal Saldenburg-Goben:


index.php?page=Attachment&attachmentID=537


und

Saldenburg-Lembach:


index.php?page=Attachment&attachmentID=538


Quelle aller Bilder: Der Bayrische Wald, Tourismusinformation


Also im Falle von Saldenburg-Hundsruck gehe ich mal von einer nachträglichen Bearbeitung für die Sicherheit der Besucher aus.


mfg

Hank

31

Samstag, 28. April 2018, 13:34

Hallo Hank, im gleichen Dorf wie der letzte Schrazlgang, in Lembach, wohne ich! :D

32

Samstag, 12. Mai 2018, 09:32

Es gibt diverse Erdställe, die hatten einen Bauhilfsschacht, von dem aus wurde in zwei Richtungen gearbeitet und ein Gang vorgetrieben. Die Gänge bogen dann ab und wurden durch einen engen Schlupf verbunden.
Und als das fertig war passierte das seltsamste: Vom Bauhilfsschacht aus hat man die Zugänge mit Trockenmauern verschlossen und den Schacht wieder verfüllt! Die beiden Gangstücke waren nur noch per Schlupf verbunden und der Erdstall war verschlossen, also die Anlage komplett unzugänglich, bis irgendwann durch Baumassnahmen einer der Gänge wiederentdeckt wurde.
Diese Anlagen würden also sofort nach dem Bau verschlossen und waren somit nie in Benutzung. Hat man dort was einsperren wollen? Waren es Leergräber oder Seelenwarteräume? Oder was war Es?

33

Donnerstag, 4. Oktober 2018, 18:50

Servus,

Das habe ich in einem Buch gefunden:

Zitat

Interessant ist der Flurname unter dem sich das Rettenbacher „Gangsystem“ versteckt, nämlich „Kager“! Nach Eberl [in: Bayerische Ortsnamen, 1925] bedeutet „Kag“ so viel wie „Frühe Rodungsstätte“ oder aber auch: „Der Kag umgibt ein altes Heiligtum!“ Wenn wir nun auch noch Schmellers „Bayerisches Wörterbuch“ heranziehen und dort lesen „Kag“ = Zaun, so verhärtet sich die Deutung als „etwas Eingezäuntes“. Eingezäunt wurde früher, wegen der hohen Kosten an Zeit und Material, ja nur das, was besonders Wertvoll war.
Vielleicht doch ein „eingezäuntes Heiligtum“? Eine solche Deutung wäre für den örtlichen Heimatforscher fast schon zu schön, um wahr zu sein.


Interessant!

34

Donnerstag, 4. Oktober 2018, 20:07

Ich denke auch, daß das früher Kultstätten waren.
Die Anhänger Jesu sollen ja damals bei der Christenverfolgung auch ihre Riten in unterirdischen Stollen abgehalten haben.
Warum nicht auch die Erbauer dieser "Gange" bei uns?

35

Donnerstag, 4. Oktober 2018, 21:28

Also bei uns werden die Erdställe ja "Schrazelgänge" genannt. Schrazel bezeichnet kleine Menschen oder Zwerge. Jedenfalls sind die Gänge sehr niedrig und man geht davon aus, daß die Personen, die sie nutzten, höchstens 1,50m groß waren.
Sorry, hab grade gemerkt, dass ich das eh schon geschrieben hatte.
Wer mich nicht mag, muss noch ein bischen an sich arbeiten

36

Donnerstag, 4. Oktober 2018, 23:13

Hallo,

dieses Thema ist wirklich sehr komplex.

Bei den Erdställen, die sich in unmittelbarer Nähe von Gaststätten befinden, würde ich auf Vorratskeller tippen.

Aber es soll auch Erdställe geben, die 14000 Jahre alt sein sollen. Über deren Funktion kann ich nur spekulieren. Vielleicht waren es Kultstätten oder Lager.

Viele Grüße,
Luna

37

Freitag, 5. Oktober 2018, 00:46

Also für Voratskeller wären diese Gänge zu eng. Meist ist das ein weitverzweigtes Gangsystem.
In der Grenzstadt Furth im Wald führt so ein Gang unterirdisch durch die halbe Stadt. 2 Männer haben dieses System vor Jahren freigelegt. Teilweise auf dem Bauch liegend und grabend.
Das ist wirklich sehr interessant.
Wer mich nicht mag, muss noch ein bischen an sich arbeiten

38

Freitag, 5. Oktober 2018, 06:35

Moin,

ja diese Schrazelgänge sind schon sehr interessant.

Leider kann bis heute nicht wirklich jemand den genauen Zweck solcher Gänge erklären. Natürlich könnte es sich um Kultstätten handeln. Doch frage ich mich dann, wie die Menschen der damaligen Zeit sie aufgesucht haben könnten?

M. E. kann es sich eigentlich meist nur um sogenannte Stollen zum Abbau gewisser Materialien handeln, die von kleinwüchsigen Menschen angelegt wurden. Wie oft ist gerade in der Alpenregion von sogenannten Zwergen die Sprache, wenn es darum geht kostbare Bodenschätze zu gewinnen. Sei es in Legenden, Sagen oder Märchen. Irgendwo werden diese Geschichten wohl einen wahren Kern besitzen.



mfg

Hank

39

Freitag, 5. Oktober 2018, 07:15

Servus Hank,

Guter Punkt. Neulich fand ich im Wald einen riesigen Quarzblock. Vielleicht wurde dort Quarz abgebaut. Daraus konnte man Glas gewinnen.

40

Freitag, 5. Oktober 2018, 16:33

Hallo,

vielleicht haben die Gänge, je nach Lage und Bedarf, unterschiedlichen Zwecken gedient. Mal waren sie Fluchtweg oder Versteck, in friedlichen Zeiten dann nur noch Lager oder sie wurde überhaupt nicht genutzt, weil sie zu eng waren.

Viele Grüße,

Luna