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1

Sonntag, 26. Mai 2013, 00:17

Das Zeitreisespiel

Moin Leutz,

mir ist da gerade etwas eingefallen. Hört sich jetzt zwar ein wenig weit hergeholt an aber lasst uns doch einfach mal das Szenario durchspielen.

Gehen wir einfach einmal davon aus, dass wir einem Dorf durch die Zeit helfen und das Ziel eine Kolonie auf dem Mars sein soll.

Die Story:

30 Menschen gründen 2000 v. Chr. ein Dorf. Als erstes steht natürlich die Frage des Standortes im Raum. In dieser Hinsicht erwarte ich einfach euere Vorschläge.
Vielleicht kann dieses Spiel ja wirklich auch noch einige Freunde finden. Allerdings bitte ich euch, es einfach ganz langsam angehen zu lassen, damit sich das Dorf und die Zivilisation vernünftig entwickeln können. Und dafür haben wir ja Zeit ohne Ende.
Was mich dazu inspiriert hat, war eigentlich der Gedanke, wie aus der Sicht unterschiedlicher Menschen sich soetwas entwickeln könnte. Aber immer, wie ich schon sagte, unter der Prämisse der normalen Entwicklung.
Ich bin mir fast sicher, dass ihr euch daran beteiligen werdet.
Natürlich wird es auch Zeitsprünge geben, die sich mit dem Fortschritt befassen werden. Aber, und da bin ich mir sicher, ist es besser, wenn das von den Mitspielern ausgehen sollte. Allerdings bitte nichts was zu utopisch wirkt.
So, das wärs von mir. Ich hoffe auf eine rege Beteiligung.
Ich würde mich freuen, wenn dieses Szenario wachsen und gedeihen würde.

mfg

Hank

PS.: Ich verzichte auf das "Multiple Choice Verfahren" um euere Kreavität ein wenig anzuregen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hank« (26. Mai 2013, 00:22)


2

Sonntag, 26. Mai 2013, 11:49

Ähm...
Moin Hank erstmal...

Also... ich weis jetzt gar nicht genau, was du jetzt erwartest..
Vielleicht hättest Du mehr erklären sollen. Also ich habe das nun so verstanden:
Du hast mit deiner Beschreibung eine Ausgangssituation gelegt. Nun sollen wir erzählerisch alle immer ein wenig über das Dorf erzählen und es in einer Geschichte, die wir somit gemeinsam schreiben, die Entwicklung dieses Dorfes beschreiben.
So ein bisschen wie das Spiel Civilisation, nur erzählerisch?
Das kommt einem Foren-Rollenspiel ziemlich nahe.

Wenn ich das also richtig verstanden habe würde ich jetzt mal so beginnen:
*Räusper*
Eigennamen mache ich mal Fett, dann kann man sie besser finden, wenn man sich später auf sie bezieht.


Der Clan-Älteste Gohn trat aus seiner Jurte und betrachtete das Ergebnis der harten Arbeit, die er und sein Nomadenstamm unter seiner geistigen Führung in den letzten Wochen geleistet hatten.
Vor ein paar Monaten kamen sie auf ihrer Reise in dieses Tal. Ein Fluss floss hindurch, der die Erde im umliegenden Land saftig und fruchtbar machte. Er führte auch eine Menge Fische mit sich, so dass seine hungrigen Leute sich nach langer Zeit das erste Mal richtig sattessen konnten. Im nahegelegenen Wald im Süden gab es jede Menge Wild zu Jagen und der fruchtbare Boden in Flussnähe ließ viele Pflanzen mit essbaren Früchten gedeihen. So war der Speiseplan abwechslungsreich. Zufrieden blieben sie an diesem Ort und ließen es sich gut gehen. Schließlich begriffen einige Clanmitglieder, dass es gar keinen Grund gab, weiter zu ziehen. Bisher hatten sie nach einiger Zeit alle Nahrungsressourcen, die ihr Lagerplatz bot, ziemlich schnell aufgebraucht, so dass sie gezwungen waren, weiter zu ziehen. Aber hier in diesem Tal war es nicht so. Die Ressourcen schwanden hier viel langsamer. Der Fluss war immer noch voller Fische, der Wald war riesig und da es in diesem Tal scheinbar keinen anderen Nomandenstamm gab, blieb mehr für sie übrig. Im Norden und Osten wurde das Tal von hohen Felswänden begrenzt, die die Vorläufer eines kleinen Gebirges bildeten. Dort fanden sie Steine, aus denen Sie Werkzeug herstellen konnten. Sie müssten nur irgendwie dafür sorgen, dass sich die Nahrungsmittel auf lange Sicht nicht aufbrauchten.

Gohn erinnerte sich an den anderen Clan, den sie in der Ebene westlich von hier trafen. Das war einige Monde her. Von diesem anderen Clan hatten sie erfahren, dass man durch das Pflanzen von Samen neue Pflanzen wachsen lassen kann, hatten aber nie einen Boden gefunden, der der Beschreibung gleichkam, die ihnen der andere Clan gegeben hatte. Dieser Boden hier schien aber genau die richtigen Voraussetzungen zu bieten.
Gohn beriet sich mit seinen Söhnen und sie beschlossen, es zu versuchen, hier sesshaft zu werden. Die üppigen Ressourcen und der gute Boden gaben die besten Voraussetzungen.

Als erstes befestigten Sie ihre Jurten und verstärkten sie mit Seilen und dicken Ästen, die sie im Wald fanden. Sie fertigten Steinäxte an und begannen, die Dünneren Bäume zu fällen, um sie für stabile Wände aus Holz zu benutzen. Das erste Gebäude sollte so groß sein, dass sie alle bei einem Unwetter dort Schutzfinden würden. Auch Vorräte und Rohstoffe sollten dort vor den Witterungseinflüssen geschützt sein. Mit den Werkzeugen, die Ihnen dafür zur Verfügung standen, war es eine sehr schwere Arbeit. Aber heute Morgen konnte Gohn das erste Mal ihr neues Bauwerk fast fertig betrachten, als es von der Morgensonne in ein orange-goldenes Licht getaucht wurde.

Sein ältester Sohn, Eorg, war gerade dabei, die Türe am Eingang des Gebäudes zu befestigen, und die Geräusche, die er dabei machte, hatten Gohn geweckt.
Gohn war glücklich und fühlte, dass er seinem Clan den Weg in eine bessere Zukunft ermöglicht hatte. Er war voller Hoffnung und das sollte auch der Name dieses Ortes sein:
"Hoffnung".


So, ich hoffe, ich hab das so richtig verstanden.. :)
Ich ironiere solange, bis ich zum Sarkasmus komme.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Schattenmann« (26. Mai 2013, 11:56)


3

Sonntag, 26. Mai 2013, 15:51

schöne Idee Hank....können wir ja mal ausprobieren.
und Schattenmann, klasse geschrieben......du könntest Bücher schreiben :)

Ich versuch auch mal ein kleines Stückchen, gar nicht so einfach.


Inzwischen war auch auch Klio ewacht, die Mutter von Eorg und von Zabarek, dem Zweitältesten.
Auch sie fühlte sich glücklich und zufrieden, endlich in einem fruchtbaren Land zu leben und nicht mehr auf die Suche nach Wasser sein zu müssen. Sie machte sich mit ihrem selbst getöpferten Krug auf zum Fluss, um frisches Wasser zu besorgen, welches sie für ihre Kochstelle benötigte.

Das Wasser vom Fluss war sauber und klar, die Morgensonne spiegelte sich darin, so dass es schon von weitem funkelte. Sie liebte es, sich kurz am Flussufer niederzulassen und die Vögel und Tiere zu beobachten, wie auch sie sich dort ihren Durst löschten.

Nachdem sie ihren Krug gefüllt hatte, kehrte sie zurück ins Dorf, um das Frühstück zu bereiten.
Sie hatte am Vortag einige Kräuter gesammelt, aus denen sie einen sehr schmackhaften Tee bereiten konnte.
Liebe Grüße
Maggy
(never say never)

4

Montag, 27. Mai 2013, 22:21

Moin Leute,

genau so hatte ich mir das vorgestellt. Seid mir nicht gram wenn ich das so sage, aber ich wollte euere Phantasie mal ein wenig anregen und damit auch einmal etwas außergewöhnliches versuchen. Und ich muss sagen, das ist genau das, was ich anregen wollte.
Leute, lasst uns dieses Szenario genauso weiterführen. Immer in Hinblick darauf, dass es zum Schluss zu einer Kolonie auf dem Mars kommen soll.
Und nun habe ich noch etwas zu sagen:
Danke an die ersten beiden Poster die sich schon ziemlich genau in die von mir gedachte Geschichte hineinversetzt haben. Besser hätte ich es auch nicht machen können. Aber ich werde mich einfach nur als passiver Leser verhalten und möchte euch allen, die vielleicht Lust haben, dieser Story auch ihren Stiel beizufügen, freie Bahn lassen.

Wahrscheinlich werde ich mich auch noch beteiligen, doch als erstes ist das Forum gefragt. Ihr sollt die Geschichte voranbringen und entwickeln.

Schon mal vielen Dank im voraus von eurem

Hank

PS.: Schatti, genau das habe ich gemeint. Ich denke, dass das auch dem Forum im allgemeinen einen gewissen Zusammenhalt geben wird. Und aus diesem Grund sollte sich auch niemand davor scheuen, einen Beitrag zu dieser Geschichte zu schreiben.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hank« (27. Mai 2013, 22:26)


5

Dienstag, 28. Mai 2013, 08:26

Ok.
Ich leite seit den 80er Jahren (Fantasy-)Rollenspielrunden. Inzwischen im Internetzeitalter gibt es auch Forenrollenspiele, die ja ähnlich ablaufen, nur dass die Forenmitglieder eine individuelle Rolle in der Geschichte spielen, während wir hier aus der Gott-Perspektive erzählen. :)

Die Story haben wir ja nun schon farblich gekennzeichnet, um sie von den Kommentaren zu trennen.
Aber vielleicht soltlen wir da ganz getrennte Themen eröffnen. In diesem hier erzählen wir die Geschichte weiter, und in dem anderen duskutieren und kommentieren wir die Story dann, ok?
Auf diese weise kann man hier später in Ruhe die Story lesen ;)
Also ich eröffne mal einen Diskussionsthread.
Ich ironiere solange, bis ich zum Sarkasmus komme.

6

Mittwoch, 29. Mai 2013, 00:35

Moin Schatti,

das ist ja sogar förderlich für dieses Spiel.
Damit kannst Du ja auch andere relevante Dinge mit ins Spiel bringen, die bis dato nicht bedacht worden sind. Mag sein, dass ich im Moment ein wenig unverständlich ausgedrückt habe, doch ich meinte, dass wir alle uns einmal Gedanken darüber machen sollten, wie ein solches Szenario vielleicht ablaufen könnte.
Und da ich dieses angeregt habe, möchte ich mich auch in sehr großem Maße zurückhalten. Aber andererseits lese ich natürlich immer gerne die Entwürfe der User. Und genau darauf kommt es eigentlich an. Unsere User bestimmen in diesem Fall die Geschichte und den Werdegang dieses Dorfes. Das Ziel ist vorgegeben und somit sollten sich alle an das Szenario halten. Das haben ja auch schon einige getn.

mfg

Hank.

7

Samstag, 22. Oktober 2016, 20:59

Moin,

durch Zufall bin ich wieder auf dieses Thema gestoßen. Vielleicht wird ja doch noch etwas aus diesem Spiel.

Am besten wird es sein, die angefangene Geschichte einfach weiterzuspinnen.

mfg

Hank

8

Sonntag, 23. Oktober 2016, 03:41

Das klingt genial! :thumbup: Ich habe bei sowas noch nie mitgewirkt, also seit mir nicht böse wenns mir nicht gleich so gelingt. Aber ich würde da gerne "mitspinnen". So, mal probieren.....


Gohns Sippe genoss den momentanen Wohlstand. Zum ersten mal seit vielen Monden, verbreitete sich so etwas wie Entspanntheit in der Gruppe. Wer hungrig war, der aß. Wen es dürstete, der trank. Und auch die Kinder der Gruppe spielten ohne Angst vor den haarigen Bestien haben zu müssen. Gohn hatte zwar immer ein Auge auf die Sippe und hatte auch Krow- seinen besten Krieger damit beauftragt die Kleinen zu schützen. Jedoch kamen in der kalten Zeit immer wieder die bösen, haarigen Bestien und verschleppten einzelne aus der Gruppe. Der letzte Winter war sehr kalt gewesen. Ja sogar so kalt, das der See an dem die Gruppe eine Weile lagerte, zu Stein wurde. Diese Zeit war sehr schlimm, weil viele nicht mehr aufhörten zu schlafen.

Doch jetzt schien alles friedlich zu sein.

Gohn war am gesamten Flussgebiet bekannt. Die anderen Stämme achteten ihn als einen starken Anführer, der jederzeit für seine Gruppe zu kämpfen bereit war. Einige der anderen Stämme fürchteten ihn und seine Leute sogar, weil sie die einzigen weit und breit gewesen waren, die mit Steinen ein Feuer entfachen konnten. Die anderen Stämme konnten immer nur Feuer besitzen, wenn die Götter zornig waren und einen Baum angezündet hatten. Dann mussten die tapfersten und stärksten das Feuer holen und es lebendig halten. Aber das war garnicht so einfach, besonders nicht in der Regenzeit. Und als sich die Geschichte verbreitete, dass Gohn mit dem Feuer verbündet sei, hielten ihn einige Stämme sogar für einen bösen Geist.

Als es Nacht wurde und fast alle sich zurück gezogen hatten, gingen Krow und Bara in ihrer üblichen Weise ihre Runden um das Lager. Bara war Krows bester Freund, obwohl Krow deutlich schlauer gewesen war. Krow war ein starker Kerl mit langem dunklen Haar und einem stechenden Blick der Respekt einflöste. Bara war gut einen halben Kopf größer. Seine rötlichen Haare waren ein wenig verfilzt. Und sein Blick war immer etwas glasig. Er hatte einen dicken Bauch und hätte problemlos alle Vorräte alleine gegessen, wenn er nicht von Gohn daran gehindert worden wäre. Nicht weil er nicht teilen wollte, aber was vor ihm lag-das aß er auch. Besonders gern hatte er Klio, die ihm immer etwas mehr zu essen gab und ihn dabei so nett anlächelte. Er war ein friedlicher Kerl, der aber alleine durch seine enorme Größe jeden davor abschreckte, sich mit ihm anzulegen. Krow lachte, als Bara mit Steinen nach den Lichtern am Himmel warf. Einmal versuchte er von einem großen Baum aus, die Lichter mit einem Stock zu berühren. Er lehnte sich aber soweit nach vorne, dass er den halt verlor und direkt in die darunter liegenden Büsche fiel. Das empfand Bara nicht einmal so schlimm, jedoch die Wespen die wohl ihr Haus in den Büschen hatten empfanden das anders. Und so jagden sie ihn, bis er sich mit einem Satz in den Fluss retten konnte. Seit diesem Tage warf Bara lieber nur Steine nach den Lichtern- das war weniger gefährlich. Krow hielt nicht viel von Baras Neugier, lies ihn aber gewähren.

Es war eine ruhige Nacht. Der große Mond schien so hell am wolkenfreien Himmel, das man auch ohne eine Fackel zu tragen gut sehen konnte. Krow liebte die Stille der Nacht, es war beruhigend für ihn. Nur hin und wieder hörte man die Bestien heulen, die aber sehr weit weg waren. Krow war sogar in der Lage zu hören, ob sich die Bestien näherten oder entfernten. Als sie sich beide ans Feuer gesetzt hatten und eine Weile in den fast hypnotisierenden Tanz der Flammen geschaut hatten, legte Bara seine schwere Keule zur Seite und schaute Krow an. Und als dieser nickte, lehnte sich Bara an den Felsen hinter ihm und schloss die Augen. Krow sah weiter ins Feuer. Plötzlich schreckte ein knackendes Geräusch ihn auf.

Blitzschnell hatte er seinen Speer in der Hand und blickte in die Dunkelheit. Es war nichts zu sehen. Er schaute zu Bara der fest eingeschlafen war und entschloss sich ihn nicht auf zu wecken.

Da war wieder ein knacksen, diesmal klang es deutlich näher, aber aus einer anderen Richtung. Waren die Bestien wieder unterwegs? Er hielt kurz inne und strecke seinen Kopf in die Höhe. Der scharfe und unangenehme Geruch der Bestien war aber nicht in der Luft wahr zu nehmen. Sollten sich wieder Krieger vom Haryshk-Stamm anschleichen um sie zu überfallen? Die Kämpfer des Haryshk waren erbarmungslose Barbaren, die jeden sofort töteten, wenn er auch nur den geringsten Widerstand zeigte. Sie waren bekannt dafür, plündernd und mordend durchs Land zu ziehen. Und immer waren ihre Körper mit dem Blut der letzen Opfer bemalt. Allen anderen voran immer Haryshk selbst, der den Schädel seines eigenen Vaters wie eine Maske vorm Gesicht trug. Krow ging etwas näher an den Waldrand, den Speer hatte er fest umklammert. Er hört sein Herz klopfen.

Was war dort im Wald? Die Haryshk-Krieger schlichen sich zwar immer an, gaben sich aber recht schnell zu erkennen wenn sie einen Angriff starten wollten. Plötzlich wieder ein Knacken! Und es war nur wenige Schritte entfernt. Krow musste schlucken....




Ich hoffe damit könnt ihr was anfangen. Gruß Blacky 8)
Ich suche nicht die Dunkelheit, das Dunkel sucht mich.

9

Sonntag, 23. Oktober 2016, 07:06

Moin Blacky,

weiter so :thumbsup: . Genauso hatte ich mir die Sache vorgestellt. 8)
Nur eine kleine Anmerkung am Rande. Bitte, wie Schattenmann das auch schon angeregt hatte, die Beiträge zur Geschichte, nicht den Rest, farbig schreiben (kein Rot, da nur für Mods und Admins vorbehalten) und die Namen fett hervorheben (Schattenmann hatte das ja schon erklärt). Außerdem gibt es bereits einen Diskussionsthema, in dem wir dann über Personen, Handlungen usw. sprechen können um den Fluss der Geschichte nicht unnötig zu unterbrechen.

Aber ansonsten weiter so. Mal schauen, was draus wird.

mfg

Hank

10

Montag, 24. Oktober 2016, 01:01

Ein eigenartiges Gefühl, kaum zu beschreiben, beherrschte den Großteil von Gohn´s Sippe.
Unzählige Zyklen zogen sie dem Wild nach, flüchteten vor den kalten, weißen Flocken, suchten in jener Zeit wärmere Regionen weit im Süden auf, in welche auch ihre Beute wanderte. Ihr Unterschlupf, lausige Höhlen, Löcher im Boden, deren Eingänge leicht zu verteidigen waren. Ob vor Bestien oder verfeindeten Clans, die versuchten ihre Felle und Nahrung zu stehlen, spielte keine Rolle. Sie waren auf Wanderschaft, stets unterwegs, auf der Jagd nach der nächsten Mahlzeit.
Nun, seit Gohn jenes Fleckchen Erde gefunden, jene Strapazen damit ein Ende, neue Bezeichnungen wie Sesshaft, Heimat und Zuhause in ihr Vokabular Einzug erhalten hatte, keimte eine gewisse Unruhe in ihnen auf. Obwohl sie hier alles hatten, ihren Stammesältesten dankbar waren, so vermissten einige jenes ruhelose Leben.

Würde man sie nach dem warum fragen könnten sie keine Antwort geben. Vielleicht weil sie nichts anderes kannten, sie seit ihrer Geburt dieses Leben führten. Unsicherheit, eine weitere Emotion die sich in jene Unruhe mischte. Sich an Ort und Stelle niederzulassen, sich der Idee eines anderen Stammes zu bemächtigen und Körner, die stets als Speisen in ihre Mägen landeten, in den Boden zu drücken, den Halmen beim wachsen zuzusehen, bis diese wieder reif waren, überstieg den geistigen Horizont mancher. Denn wie konnte aus einem harten Samen eine grüne Pflanze werden?
Neuheiten, ein weiterer Begriff den sie verarbeiten mussten. Der Bau von Werkzeug, von Wänden aus Holz. Wie kam Gohn auf solche magischen Wunder? Wurde er von den Göttern geführt, oder von mächtigen Dämonen?

Sila stellte sich solche Fragen zwar nicht, fühlte jedoch umso mehr diese Ruhelosigkeit.
Ein kleines Mädchen, welches zu häufig den Groll der Erwachsenen auf sich zog. Sie zeigte kein Interesse an den Arbeiten den Frauen, Körbe flechten, aus dem Pelz und Leder der Beutetiere Kleider zu fertigen, oder das Fleisch zuzubereiten. Sie prügelte sich lieber mit Knaben im selben Alter.
Jäger, das wollte sie werden, die Achtung, welche man den Männern ihres Clans entgegenbrachte, selbst erleben, das Gefühl haben ein wichtiger Bestandteil der Sippe zu sein. Und obwohl sie es besser wusste, die Jagd reine Männerdomäne war, konnte sie sich nicht von dem inneren Trieb lösen ihre Kräfte zu messen.
Nun, seit Gohn dieses Zuhause fand, Gras mit Körner im Boden wuchs, Früchte an den Bäumen hingen, Fische im Wasser gefangen wurden, die Jäger schon nach wenigen Stunden, anstatt nach Tagen, mit frischem Fleisch ins Tal zurückkehrten, was blieb ihr?

Das große, helle Auge der Dunkelheit, schimmerte durch die Spalten der hölzernen Höhle, schien sie hinaus zu locken in die Nacht. Fern heulten die Bestien. Die kleinen Tierchen, die über Feuer gebraten, so knusprig zwischen den Zähnen knackten zirpten, schienen als würden sie das Schnarchen der Sippe musikalisch unterstreichen. Aber nicht deswegen konnte sie ihre Augen nicht schließen. Diese Unruhe ließ sie nicht los.

Sie schlich hinaus.
Die Nacht war heller als sie erwartet hatte. Im fahlen Licht des großen Auges, konnte sie gut das niedergetrampelten Gras erkennen, in welchen der Großteil der Frauen ihren Arbeiten am Tag nachgingen. Auch der lehmige Weg, den die Männer zum Fluss nahmen, war in matten Schein auszumachen. Abseits aber auch ein Kichern, ebenso wie das flackernde Lodern eines Feuers.
Eigentlich sollte Jemand die hölzerne Höhle bewachen, damit der Clan vor Feinden geschützt ist. Da war jedoch Niemand. Dafür allerdings jenes Lodern, etliche Schritte von Gohn entfernt. Silas Neugier war geweckt, wer sich dort verbergen würde.





Geb auch mal ein kleines Stelldichein und Knüpfe aus anderer Perspektive an Blackys Story an.

11

Mittwoch, 26. Oktober 2016, 04:15

Moin,

dann will ich auch mal ein Stück versuchen:

Sila schlich sich an die Stelle heran, an der das Feuer loderte. Es war das Feuer an dem die beiden Krieger während ihrer Rundgänge immer Pause machten. Was sie nun sah reizte sie zum Lachen. Bara saß schlafend an einen Stein gelehnt und Krow stand mit dem Speer in der Hand vor einem Jungen jener Tiere, die Sila schon seit längerem beobachtet hatte. Diese Tiere waren absolut nicht gefährlich. Sie flüchteten sogar, wenn die Sippe ihnen zu nahe kam. Vor allem aber fraßen sie Gras.
Dazu muss gesagt werden, dass Sila nicht schon immer bei Gohn`s Clan gelebt hatte. Sie war als kleines Kind, mit zwei oder drei Sommern als Findling aufgenommen worden. Allerdings auch nur, weil Grok, der Schamane und Orgah, die Medizinfrau des Clans darauf gedrängt hatten. Außerdem hatte sie eine Narbe am Oberschenkel, die sie dann auch zu etwas Besonderen machte. Und seit diesem Tage war Orgah auch ihre Ziehmutter. Sie hatte sie in die Kunde und Verarbeitung der einzelnen Kräuter eingewiesen, doch selbst schon Kräuter sammeln, durfte sie noch nicht. Auch das ging ihr gegen den Strich.
Krow stand nun mit dem Speer in der Hand da und sah ziemlich verdutzt auf dieses junge Tier, dass so gar keine Anstalten machte die Flucht zu ergreifen. Sila gab sich zu erkennen und Krow stellte sich schützend vor sie, doch Sila lief einfach um ihn herum und ging auf das Tier zu.
Zuerst war das Tier noch misstrauisch und tänzelte vor Sila. Doch auch das schien sonderbar an Sila, konnte sie doch Tiere beruhigen. Auch das machte sie zu einer Besonderheit. Sila gurrte sanft und das Tier beruhigte sich. Es kam sogar einige Schritte auf Sila zu.
Das Tier hatte ein zottiges Fell, einen langgestreckten Kopf und lange, dünne Beine. Und vor allem, es besaß keine Krallen und Reißzähne. Inzwischen war Bara auch aufgewacht und schaute sich verwirrt um. Die Szene, die er sah, konnte er nicht begreifen. Da stand sein Freund abwehrbereit vor ihm und die kleine Sila ging so einfach auf ein Tier zu, dass er vom Sehen zwar kannte, dessen Artgenossen aber immer bei einer Annäherung die Flucht ergriffen hatten. Auf jeden Fall hatte es Sila geschafft, sich dem Tier soweit zu nähern, dass sie es berühren konnte. Und auch jetzt blieb es ruhig stehen.
Die beiden Männer verstanden nichts mehr. Wie konnte das sein? War Sila ein übernatürliches Wesen, das die Ahnen ihnen geschickt hatten? Allein konnten sie auf diese Fragen keine Antwort finden. Da musste der Schamane ran.
Als Sila das Vertrauen des Tieres gewonnen hatte, bemerkte sie, dass es verletzt war. Und da sie ja bei einer Heilerin aufgewachsen war, war es nichts besonderes, dass sie sich um das Tier kümmern wollte. Das Tier folgte ihr auch nach einiger Zeit und nun bemerkte Sila auch, dass es lahmte. Daher hatte es wohl auch mit seiner Herde nicht mehr Schritt halten können. Es gab natürlich wieder einmal einige Aufregung im Dorf, als sie das Tier anschleppte. Doch das war man von Sila ja schon gewohnt. Sie tat eben so einiges, das für die Anderen unverständlich war. Doch nach einigen Tagen hatten sich alle an das Tier gewöhnt und fingen an es auch irgendwie zu mögen. Vor allem die Frauen fanden es als eine Abwechselung im Tagesablauf.
Nach einer Woche hatte sich das Tier wieder erholt und lief auf seinen langen Beinen wieder wie eh und je. Und es wäre eben nicht Sila gewesen, wenn sie nicht schon wieder einen ungewöhnlichen Einfall gehabt hätte. Und der kam ihr, als sie mit Orgah unterwegs war um Kräuter zu sammeln. Dieses Mal hatten sie sehr viel Glück gehabt und eine Masse gesammelt. Und die waren natürlich schwer. Das Tier, das auch inzwischen einen Namen hatte, Wind, weil es so schnell laufen konnte. Also, Wind war auch dabei und trotte neben den Beiden her. Auf einmal nahm Sila ihr Bündel und legte es Wind auf den Rücken. Wind vertraute Sila und ließ es sich gefallen. Auch Orgah's Bündel sollte auf Winds Rücken, doch wie sollten sie es anstellen, dass beide Bündel dort liegen blieben. Orgah hatte dann die zündende Idee. Wenn man schon Felle aufhängen konnte, warum sollte das nicht auch mit den Bündeln gehen. Beide sahen sich an und lachten. Nachdem sie aus Pflanzenfasern eine Art Gurt, wie die zum tragen von Kindern geflochten hatten, legten sie die Bündel hinein und ließen Wind die Bündel tragen...

So, dass war`s erst einmal von mir.

mfg

Hank



12

Freitag, 28. Oktober 2016, 01:37

Als Sila und Orgah zurück ins Lager kehrten, staunte der Rest der Sippe nicht schlecht. Da kamen die beiden fröhlich und vergnügt daher und Wind trug die schwere Last völlig mühelos. Noch nie zuvor kam jemand von einer Wanderung mit Beute zurück, ohne dabei am Rande seiner Kräfte zu sein. Bara war als einziger in der Lage schwere Lasten zu schleppen und dabei nicht außer Atem zu kommen. Da er aber ein Krieger war, erlaubte Gohn es so gut wie nie, dass er sich von der Sippe entfernte. Er war als Beschützer des Lagers einfach zu wertvoll.
Nach einer Weile, wurde es zu einer festen Gewohnheit das Wind beim Sammeln von Vorräten mitgenommen wurde. Die Arbeit ging wesentlich einfacher voran. Wind wurde es durch besonders gutem Futter gedankt und er war inzwischen ein festes Mitglied der Sippe. Das einzige was Sila auffiel, war die Tatsache, dass das arme Tier bei jedem Wetter irgendwo im Lager umher lief. Bei strömendem Regen stellten sich die Tiere immer unter Bäume oder verkrochen sich in ihren Erdlöchern. Wind jedoch, harrte im Regen aus. Als die warmen Tage weniger und die Nächte deutlicher kühler wurden, beobachtete Sila immer öfter, dass Wind am ganzen Körper zitterte. Sie hatte das auch schon erlebt, immer wenn ihr kalt gewesen war. Sie überlegte lange. Das die Tiere auch essen mussten wusste sie ja schon. Aber konnte es sein, dass es den Tieren auch kalt wurde? Da musste es doch einen Zusammenhang geben.
Sie ging zu Gohn und versuchte ihm, ihren Verdacht zu erklären. Da er nicht nur ein mächtiger Anführer war, sondern auch als Weise galt wusste er bestimmt einen Rat dachte sich Sila.


Als es einmal wieder regnete, nahm Sila die Hand von Gohn und zog ihn mit sich. Die beiden waren sich einig, dass es die Kälte war, die Wind so zittern lies. Dem Tier etwas von dem Feuer zu geben erwies sich als nutzlos. Denn sie bemerkten schnell, dass das Tier offensichtlich Angst vor dem Feuer hatte. Das war durchaus verständlich, denn jeder aus der Gemeinschaft hatte schon einmal versucht, das Feuer anzufassen. Dies war aber gefährlich, weil es weh tat und auch weil das Feuer ja alles aufraß, das man ihm zu warf.
Der Regen wurde heftiger und Sturmboeen fegten durch das Lager. Sie bekam Angst um das Tier und versuchte mit einem großen Ast der durch den Sturm von einem Baum herunter gefallen war, Winds Gesicht zu schützen.
Als Gohn das sah, lächelte er, wischte sich über das Gesicht und begang damit, große Äste zu sammeln. Besonders die an denen viele Blätter hingen nahm er mit. Sila verstand nicht, was er da tat und sah gespannt zu.....
Ich suche nicht die Dunkelheit, das Dunkel sucht mich.

13

Freitag, 28. Oktober 2016, 10:39

Mit Argwohn beobachtete Mutter Orgah Gohns handeln.
Ihre einstige Schönheit, längst mit der Zeit verblasst, gezeichnet von Falten. Ledrig ihre Haut, von Altersflecken überzogen. Wild verfilzt, die grauen, bis zur Taille hängen Haare. Krumm und schmerzend ihre Beide, entsprechend Bucklig ihre Körperhaltung. Faulig ihre Zähne, mehr schwarzen Stumpen gleich, mit ein Grund warum ihre weiblichen Rundungen, zu einem mageren Gerippe schrumpften.
Körner musste sie im Ganzen schlucken. Fleisch konnte sie nicht beißen. Obst, speziell der Saft, brachte sie aus Schmerz zur Raserei. Obwohl jenes Fleckchen Land an Nahrung überquoll, verhungerte sie langsam an den reichlich gedeckten Tafeln. Lediglich mit Würmern und Maden, hielt sie sich einigermaßen bei Kräften.

Als ehemaliges Alphaweibchen der Sippe, einst Partnerin von Gohn, genoss sie im Clan dennoch einen gewissen Stand. Mehr noch, sie war die Medizinfrau, Hütterin und Seherin. Sie kannte die Götter, wusste um die Rituale die durchgeführt werden mussten, um Clanmitglieder zu heilen. Entsprechend deshalb ihre Kleider. Knochen von Nager, und anderen toten Kleintieren, zierten als Kette ihren Hals. Aus jenem Totem zog sie ihr Wissen, nahm Verbindung mit den Göttern auf. Ihre Kleider, Felle von Dachsen, aufwendig verziert mit bunten Federn. Das Gesicht bemalt, mit Farben aus den Säften von Beeren, gemischt mit Speichel und Dreck, unterstrich ihren Status.
Dennoch schien dies Gohn nicht mehr zu interessieren, vergnügte sich mit jüngeren, kräftigeren Weibchen der Sippe um ihre Anzahl zu erhöhen. Nun schien es, als hätte das Oberhaupt ein Auge auf das heranwachsende Gör geworfen, welches ihr aufmüpfiges Leben allein ihrem Zuspruch zu verdanken hatte. Oragh hatte sie aufgenommen, sie in Bereiche und Geheimnisse der Götter und Heilung unterwiesen, obwohl das Mädchen für sich eine andere Bestimmung auserkoren hatte.

Unheimliches Geflüster murmelte sie über ihre wulstigen, rissigen Lippen. Ihre tiefsitzenden, dunklen Augen funkelten in einem boshaften Feuer, als sie die Beiden im Wasser aus dem Himmel beobachtete. Wie als Antwort zerrte plötzlich eine unsichtbare Kraft an ihr. Zuerst schien diese Macht sie zu umschmeicheln, fast zärtlich über ihre Wangen zu streicheln. Dann aber zerrte es an ihren Kleidern, fegte durch ihre Haare, begleitet von einem unnatürlichen Heulen.
Die Götter schienen auf ihrer Seite, missbilligten, wie sie, diese Verbindung zwischen Gohn und Sila, die dem Tier mit den Namen Wind Äste brachten um sie vor den Wasser aus dem Himmel zu schützen. Der Schleier am Himmel wurde dunkler, grelles Licht zuckte in ihnen, und eine Stimme donnerte übers Land. Eine Sprache, die keiner ihrer Sippe verstand. Doch zornig schien sie. Für Orgah ein sicheres Zeichen, das dieser Gott über das Treiben vor ihren Augen, keine Zustimmung gab.

Sila blickte gen Himmel.
Auch ihr war der Zorn des Gottes nicht verborgen geblieben, rätselte jedoch was ihn so verstimmt haben könnte.
War es falsch Wind, vor dem Wasser des Himmels zu schützen? Es schien so. Gohns Mühe, kräftige Äste, in den inzwischen schlammig gewordenen Boden zu rammen und die Spitzen geschickt übereinander zu keilen, um sich gegenseitig zu stützen, wurde durch die unsichtbare Macht, die an ihnen zerrte, erheblich erschwert.
War ihre Sippe besser als ein Tier, ihre Art? Durften nur sie Höhlen aus Holz bauen um sich vor den Himmelswassern, Kälte und Raubtiere zu schützen? Oder gab es einen, ihr nicht ersichtlichen Grund?
Fragen die sich die Heranwachsende stellte.
Die Heranwachsende, die sich im Übergang zwischen Mädchen und Frau befand, war in vieler Hinsicht eine Besonderheit. Nicht nur, das sie als Findling in die Sippe integriert wurde, unter Mutter Orgah´s Aufsicht stand und ihre Weisheiten erfuhr, obwohl ihr eigener Traum einer anderen Grundlage entsprach. Sie war anders.
Im Gegensatz zum Clan, mit dunklen Augen, ebensolcher Körperbehaarung, stach ihre Optik hervor. Ihre Pupillen leuchteten wie das Wassers. Wie vertrocknete Halme, die Farbe ihrer Haare. Deutlich heller auch der Teint ihrer Haut.
Offen richtete sie ihr Wort gegen den Gott der so zornig schien, fragte nach dem Warum für seinen Zorn. Eine Antwort ließ warten, doch kam sie. Jedoch fern, von dort wo die dunklen Schleier hingezogen waren, am Rande der Berge, über welche das Licht das Tages geboren wurde.

Für Mutter Orgah war jenes Verhalten eine Herausforderung.
Ein Gör, welche Anspruch auf ihren Rang erhob. Nur sie durfte die Götter anrufen, ihren Rat und Hilfe erbitten. Nun wagte dieser Findling sie offen zu Provozieren.


14

Samstag, 29. Oktober 2016, 16:55

Auch Bara hatte sich schon gefragt, was Gohn machen wollte. Doch, wie immer, wenn es ans Denken ging, schaltete er einfach ab und versuchte zu helfen. Es machte ihm auch nichts aus, dass er nass wurde.
Er half einfach gern. Er machte sich auch nichts aus diesem Geräusch das die Luft erzittern ließ. Er wusste nur, dass Wind ihnen in der letzten Zeit sehr geholfen hatte und dafür ihren Dank verdiente. Bara hatte sich schon immer sein kindliches Gemüt bewahrt. Vielleicht hatte es aber auch andere Gründe warum das so war.

Orgah kam heran geschlurft und sah sie wütend an. Sie schrie sie an, dass die Ahnen sich zornig wären, weil Tiere doch eigentlich nur als Nahrung dienen sollten und nun würden sie hier einem Tier etwas errichten, das zu seinem Schutz diente. Aber Gohn schickte sie nur einfach weg, da er sich schon seit langem gefragt hatte, ob es wirklich nur Orgah`s Verdienst war mit den Ahnen sprechen zu können. Außerdem hatte er des öfteren bemerkt, dass, auch wenn sie alle von Orgah überbrachten Forderungen der Ahnen erfüllt hatten, trotzdem in der warmen Warmzeit immer wieder zu solchen Ereignissen kam und Geräusche vom Himmel zu hören waren. Er wusste auch, dass Orgah nicht mehr lange zu leben hatte, weil sie keine richtige Nahrung zu sich nehmen konnte. Es tat ihm um sie leid aber ändern konnte er nichts.
Es wurde Zeit sich über ihre Nachfolge Gedanken zu machen.

Mit Hilfe von Sila und Bara wuchs der Schutz für Wind schnell und so war er bald fertig. Aus Erfahrung wusste er, wie alle aus dem Clan, wie schlimm es in der Kaltzeit werden konnte wenn man keinen Schutz hatte. Auch hatte er schon einige Male gesehen, dass Tiere bei solchen Ereignissen sich hinter Felsen gestellt hatten. Also hatte er sich gedacht, dass sie für Wind einen Schutz bauen sollten.

Sila fragte sich, warum Orgah so zornig auf sie gewesen war. Sie hatte doch als erstes davon profitiert, dass Wind da war. Vielleicht hatte das ja mit dem Geräusch aus dem Himmel zu tun. Als sie zurück kam, sah Orgah sie böse an. Sie war gerade dabei ihr kärgliches Mahl einzunehmen und Sila fragte sich, wie lange Orgah das noch durchhalten konnte. Sie nahm eine Schale und einige Körner, gab Wasser hinzu und wollte diese quellen lassen. Doch sie ließ die Schale fallen und stieß dabei vor Schreck an einen Stein, der umfiel. Dabei begrub er die Körner unter sich. Als sich das Ganze auch noch mit Wasser vermischte, entstand eine zähe Masse. Erst dachte Sila, dass sie jetzt wertvolle Körner vernichtet hätte, doch als sie einen Finger in das Gemisch tauchte und es daran kleben blieb steckte sie sich den Finger in den Mund. Es schmeckte nicht wirklich gut aber um nichts zu vergeuden, machte sie weiter. Orgah sah sie an, als wäre ihr Geist zu den Ahnen gegangen. Sie verstand den Sinn von Sila`s Tun nicht. Sila hingegen bemerkte, dass diese klebrige Masse auch satt machte und sie nicht so viel davon essen musste wie nur von den Körnern.

Sie sagte Orgah, sie solle doch ihren Finger auch mal in die Masse stecken. Zuerst weigerte sich Orgah strikt dagegen, doch wenn sie daran dachte immer nur Würmer und Maden essen zu müssen, war ihr auch nicht gerade sehr wohl. Nach langem Drängen ließ sie sich dann doch dazu erweichen etwas davon zu essen. Es schmeckte zwar nicht sehr gut, aber es tat auch nicht an ihren Zähnen weh. Sie musste eigentlich nur schlucken. Widerwillig gab sie vor sich selbst zu, dass Sila vielleicht doch nicht ihre "Feindin" sein könnte. Und so, natürlich erst einmal sehr verhalten, versuchte sie, immer wenn Sila nicht da war, diese Masse gezielt herzustellen, damit sie vielleicht wieder zu Kräften kommen könnte. Sie hatte inzwischen bemerkt, dass diese Masse sehr sättigend war.

Die Kaltzeit rückte nun auch immer näher und die Jäger machten sich öfter auf um Vorräte an Fleisch zu beschaffen damit der Clan nicht nur von Körnern leben musste. Bara und Wind begleiteten sie dabei immer, denn irgendwie musste die Beute ja auch wieder zurück transportiert werden. Allerdings war einiges an Wild zu schwer sogar für Wind. Dann mussten sie es eben vor Ort zerteilen. Aber es wäre eigentlich doch besser, wenn die Frauen das machten und das Fleisch sofort über dem Feuer brieten. So war es dann länger haltbar. Bara besah sich ein besonders großes Horntier und stellte sich vor, wie Wind das Tier hinter sich herziehen würde. Da jetzt fast alle Wege in der Regenzeit mit Schlamm bedeckt waren bemerkte er, wie schon so oft, dass sie rutschig waren. Er ging also los und holte einige Pflanzen, die er flocht. Er hatte es nicht gewollt, doch träumerisch hatte er einen langen Gegenstand geflochten. Zuerst ging er zu dem Horntier und band diesem den Strick um den Hals. Er tat das genauso, als wenn er sich das Fell fest band. Es hielt. Nun zog er am anderen Ende mit aller Kraft. Er schaffte es die Beute einige Schritte weit zu ziehen. Vielleicht war Wind ja noch kräftiger als er.

Als die anderen Jäger sahen, was er machte, lachten sie. Sie konnten sich einfach nicht vorstellen, was Bara damit bezweckte....