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Samstag, 26. Januar 2013, 20:27

Phoselit

Hallo zusammen,

wer kennt sich mit alten Medikamenten aus?

Heute habe ich eine ganz alte, quadratische (5,5cm X 5,5cm), grün-gelbe Metalldose gefunden mit der Aufschrift: PHOSELIT Kraft-Energie-Ausdauer 50 Dragees Hochwertiges organisches Phosphor-Präparat. (Die Dose ist natürlich mittlerweile leer, und da waren nun Nähnadeln drinne.)
Ich tippe, dass sie von ca. 1950 ist oder älter.

Habe nur einen einzigen Bericht im Netz darüber in Deutsch gefunden, was für mich nicht so aussagekräftig war, sowie ein ganz altes Buch, welches scheinbar nicht mehr zu bekommen ist.
"Die Wirkung des alpha-oxybenzylphosphinigen Natriums (Phoselit) auf das spontanschlagende Froschherz" von Karlhein Schier von 1960 25 Seiten.

Das Mittel existiert also nicht mehr, und ich frag mich jetzt, wozu das benötigt wurde. Ich nehme an, dass es vielleicht abgesetzt wurde, weil es auf irgendeine Art schädlich war.

Hat jemand (vielleicht von der älteren Generation) da ne Ahnung?
Liebe Grüße
Maggy
(never say never)

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Samstag, 26. Januar 2013, 23:17

Hallo, Maggy!

Zwar kenne ich mich nicht mit alten Medikamenten aus, aber etwas mit der Sprache der Werbung. Die Silben "phos", eben für Phosphor, wird durch einen Vokal, hier ein e, mit der Silbe "lit", was "hart" bedeutet, verbunden. Es ist daher ein Kunstwort und typisch für die Sprache der Werbung.
Man kann reihenweise solche Kunstworte finden wie "Transomat".

Es wird sich um gepresste Tabletten gehandelt haben, deren Hauptbestandteil eben Phosphor ist. Phosphor ist ein aus sich selbst leuchtendes Material. Vielleicht nahm man es, wenn man zu wenig Energie hatte. Phosphor wird auch in der Homöopathie verwendet.

3

Sonntag, 27. Januar 2013, 00:42

Hallo Horus,

ja in der Homöpathie handelt es sich um Phosphorus, welches bei depressiven Verstimmungen verabreicht wird. Es dient zum "Aufhellen" des Gemüts.

Dass ein Bestandteil Phosphor ist, geht schon aus dem Wort Phosphor-Präperat hervor. Nur findet man diesen originalen Namen von damals heute nirgendwo wieder, und das finde ich verwunderlich.

In der Biochemie verwendet man heute Schüssler Salz Nr. 5 Kalium phosphoricum D6, vielleicht hat dieses ja Ähnlichkeit mit dem Phoselit gehabt.
Liebe Grüße
Maggy
(never say never)