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Sonntag, 9. Dezember 2012, 14:13

Die grünen Kinder von Woolpit

Diese Begebenheit wurde erstmals vom Abt von Coggeshall und
William von Newburgh aufgezeichnet.

Die Geschichte soll zwischen 1135 n Chr. und 1145 n. Chr., wirklich passiert
sein.

In der Nähe von Woolpit im englischen Suffolk fand man 2 kleine, aufgelöste,
weinende Kinder im Wald. Ein Junge und ein Mädchen.

Eigentlich nichts verwunderliches. Kinder können sich
verlaufen und Angst bekommen. Jedoch ist eines anders an den Kindern: Ihre
Augen, Haare und die Haut waren grün.


Man brachte sie in eine Hütte, und wollte sie fernab der restlichen Bevölkerung
aufziehen. Anfangs verweigerten die Kinder die Speisen zu sich zu nehmen, mit
Ausnahme von grünen Bohnen.


Keines der Kinder konnte sprechen oder schreiben, daher
konnten sie auch nie erzählen, wo sie her kamen und warum sie grün waren.


Nach ca 1 Jahr starb das jüngste der Kinder plötzlich und
ohne ersichtlichen Grund.


Das ältere der Kinder, ein Mädchen, lernte die englische
Sprache, wuchs heran und heiratete.


Mit den Jahren verlor das Mädchen mehr und mehr von ihrer
grünen Farbe. Sie erzählte ihrem Mann von einem Ort, an dem nie die Sonne
scheint und alles dunkel ist, Namens "Martinsland".

Früher dachte man, dass die Kinder Götter sind, oder auch
Kinder von Göttern, denn grüne Bohnen waren eine keltische Speise für die Toten
und grüne Haut war ein Zeichen für Elfen.

Heute ist man dank des medizinischen Fortschrittes anderer Meinung.

Stark unterernährte Menschen haben oft einen grün Schimmer in
ihrer Haut. Aber die Kinder hatten ein satteres grün und auch die Haare waren
grün. Außerdem waren sie in einem gut genährten Zustand. Daher kann eine
Unterernährung ausgeschlossen werden.

Kurze Zeit darauf, nachdem das Mädchen ihrem Mann von ihrer
Herkunft erzählte, hörte man, dass ein gewisser Sir Richard de Calne versucht
hatte, seine zwei Kinder mit Arsen zu vergiften - das aber nicht klappte und
sie wegliefen.

Aber kann eine Arsen Vergiftung wirklich die Haut und Haare
so grün verfärben? Und hätten die Kinder nicht doch an der Arsenvergiftung
sterben müssen?

Woher kamen also die Kinder von Woolpit? Oder stammt diese Geschichte
doch nur aus der Feder eines Fantasisten?
[b]Fata viam invenient -
Das Schicksal findet seinen Weg.
[/b]

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Mittwoch, 24. April 2013, 05:03

Hi Lhi,

eine ähnliche Geschichte habe ich schon einmal gepostet. Solltest mal im Archiv nachschauen.

Aber nun mal zu Deiner Geschichte:

Wenn ich mir die Daten so ansehe, dann kommen mir wirklich Bedenken an der Glaubwürdigkeit des Chronisten. Nicht an Dir. Und mal leicht ironisch gesehen: Nein, es waren keine Kinder vom Mars.

Also ich denke, dass es sich wirklich um zwei schlecht ernährte Kinder gehandelt haben könnte, von denen eines starb und das andere überlebte. Was das Mädchen aber mit dem "Martinsland" gemeint haben könnte, entzieht sich vollends meiner Kenntnis. Kann ja auch sein, dass, wie bei vielen überlieferten Geschichten, dieser Name auf den St. Martin weist. Vielleicht hatte sie genau zu diesem Tag ihrem Mann ein wenig ihrer Geschichte erzählt. Natürlich sind das alles nur Spekulationen, doch ich finde, dass es wert ist, solche anzustellen.
Aber, mir fällt gerade ein, dass es sich bei dem Artikel, der sich noch im Archiv befinden müsste, um blaue Kinder handelt. Soviel ich noch so auf die Reihe bekomme, erschienen die, wie auch shcon in Deiner Version, zu zweit in einer Kneipe in Irland, wenn mich jetzt nicht alles täuscht.
Aber vom Ablauf gleichen sich die Geschichten sehr.
Aber, wenn ich diese Bitte aussprechen darf, stöbere mal im Archiv. Da wirst Du garantiert fündig. Ich weiß leider nicht mehr, wo ich diesen Artikel gepostet habe.

mfg

Hank

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