Der Tower of London ist wohl eines der düstersten und
unheimlichsten Bauwerke in der Geschichte Englands. Erbaut wurde er in der Zeit
von 1078 bis 1098 von Wilhelm dem Eroberer. Die einzelnen Türme des Towers of
London haben zusätzlich noch eigene Namen erhalten.
Im Wakefield Tower ist der Geist vom König Heinrich VI
anzutreffen, dessen schwache und fruchtlose Herrschaft hier am 21. Mai des
Jahres 1471 ein grauenhaftes Ende fand.
Er wurde gegen 23h mit mehreren Stichen erstochen.
Die Überlieferung sagt, dass der Duke of Gloucester, der
später den Namen Richard III trug der Mörder sein soll.
Es heißt, dass jedes Jahr zum Todestag von Heinrich gen
Mitternacht der trauervolle Geist im Wakefield Tower umhergehen soll, bis mit
dem 12. Schlag des Glockenturms der Geist wieder verschwindet. Zumindest für 1
weiteres Jahr.
Der White Tower ist der älteste Teil wohl auch der
abschreckendste von allen im Tower of London. In seinen weißen Gängen soll der
Geist einer weißen Dame umhergehen, die einst aus einem Fenster aus einer
spielenden Kindergruppe zuwinkte.
Es ist gut möglich, dass man den stechenden Geruch ihres
Parfüms wahrnimmt. Gardisten klagten über Übelkeit, sobald dieser Geruch
aufkam.
Mehrere Gardisten berichteten ebenfalls, dass sie beim
Betreten der Galerie, wo auch eine Rüstung Heinrich des VIII ausgestellt ist,
ein furchtbarer Druck auf sie legte, der erst nachließ, sobald sie die Galerie
wieder verließen.
Ein Gardist berichtete, dass er in einer stürmischen Nacht
dort auf Patrouille ging und er plötzlich das Gefühl hatte, dass ein schwerer
Mantel sich über legte und je mehr er versuchte, diesen abzuschütteln, dass
dieser sich enger um seinen Hals schlang.
Er konnte sich befreien und ran zurück in den Wachraum,
jedoch zeugten die Abdrücke am Hals des Gardisten von dem geisterhaften
Übergriff.
Auf der Rasenfläche des Towers wurde ein Denkmal zu ehren
der unglücklichen Seelen aufgestellt, die im Verlauf der Jahrhunderte dort ihr
Leben ließen.
Die Geister von Anne Boleyn und Lady Jane Grey sollen des
öfteren dort gesehen worden sein, während der Geist von der Countess of
Salisbury, Margret Poles immer wieder auf dramatische und beängstigende Weise
umhergeht.
Sie wurde mit 72 Jahren unwissend oder zumindest schuldlos
in die Rache von König Heinrich VIII verwickelt, denn ihr Sohn war Kardinal
Reginald Pole und verweigerte den Anspruch des Königs auf die Führung der
Kirche in herabsetzender Weise.
Da der Kardinal in Frankreich war und somit in Sicherheit,
nahm Heinrich kurzerhand Rache an seiner Mutter und führte einfach sie Anstelle
ihres Sohnes zum Richtblock.
Die Hinrichtung fand am 27. Mai 1541 statt. Die rüstige alte
Dame verweigerte jedoch, sich niederzuknien und sagte zum Scharfrichter, dass
Verräter sich hinknien sollten, aber sie sei keiner. Daraufhin schwang der
Henker das Beil und jagte die schreiende alte Dame ums Schafott herum und
hackte sie dabei in Stücke. Immer wenn der Todestag der Gräfin sich jährt, soll
ihr schreiender Geist um das Schafott rennen, verfolgt von einem Geisterhenker.
Der Bloody Tower sagt allein vom Namen her alles, dass es
keinerlei Erklärungen bedürfte.
Der Tower ist das Domizil der wohl erschüttersten
Schattengestalten im ganzen Tower.
Als Eduard der IV im April 1483 plötzlich und unerwartet
starb, sollte sein 12jähriger Sohn als Eduard der V sein Nachfolger werden.
Bevor es aber zur Krönung kam, wurden Edward und sein
jüngerer Bruder Richard vom Parlament als uneheliche Kinder erklärt und somit
bestieg dessen Onkel der Duke of Gloucester als Richard der III den Thron
Englands. Die Kinder wurden derweil –angeblich zur Vorbereitung der
ursprünglichen Krönung Eduards in den Tower gebracht, wo man sie oft spielen
sah, bis zum Juni 1483, wo sie unter mysteriösen Umständen verschwanden und nie
wieder lebend gesehen wurden sind.
Es ging das Gerücht um, dass Richard der III sie ermorden
ließ und irgendwo auf dem Gelände des Towers verscharrte. Tatsächlich fand man
in dem Jahre 1674 unter einer Treppe im White Tower die 2 Skelette zweier
Kinder, die vermutlich die zwei Prinzen waren.
Man bestattete sie in der Westminster Abbey, aber die
weinenden Geister der Kinder in weiße Nachthemden gekleidet und mit ängstlichen
Gesichtern einander festhaltend werden noch häufig in den Räumen ihres
Gefängnisses gesehen.
Zeugen bekommen stets Mitleid mit den Kindern und sollten
sie versuchen, sie tröstend in die Arme schließen zu wollen, weichen die Kinder
immer ängstlicher zurück, bis sie in den Wänden verschwinden.
Geschrieben in eigenen Worten von Lhiannon
Quelle Spukschlösser
in England und Irland