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Freitag, 7. Dezember 2012, 11:57

Bruno Gröning

Liebes Forum,

heute möchte ich euch einen Mann vorstellen, dessen Namen ich erst vor ein paar Wochen im Internet begegnet bin, der mich aber augenblicklich in seinen Bann gezogen hat. Es geht um Bruno Gröning, der in Deutschland angeblich wesentlich bekannter ist als hier in den Niederlanden. Wie kam ich auf Bruno Gröning? Ich suchte im Internet nach alternativen Heilmethoden für eine schwer kranke Freundin. Normlerweise sträuben sich mir die Haare, wenn ich etwas über "Wunderheiler" lese, aber hier war es spontan anders, ich hatte gleich das Gefühl, dass ich damit etwas anfangen kann. Informationen findet ihr auf der Webseite www.bruno-groening.org. Hier ein Artikel zu seiner Person:

Bruno Gröning(1906 bis 1959)

Bruno Gröning - ein ungewöhnlicher Mensch


1949 rückte der Name Bruno Gröning über Nacht ins Schlaglicht der Öffentlichkeit. Presse, Funk und Wochenschau berichteten. Monatelang hielt das Geschehen um den "Wunderdoktor", wie er bald genannt wurde, die junge Republik in Atem. Ein Kinofilm wurde gedreht, wissenschaftliche Untersuchungskommissionen einberufen, und die Behörden befassten sich bis hinauf in die höchsten Gremien mit dem Fall Bruno Gröning. Der nordrheinwestfälische Sozialminister liess Bruno Gröning wegen Verstosses gegen das Heilpraktikergesetz verfolgen, der bayerische Ministerpräsident hingegen erklärte, man dürfe eine solch "exzeptionelle Erscheinung" wie Gröning nicht an Paragraphen scheitern lassen. Das bayerische Innenministerium bezeichnete seine Tätigkeit als "freie Liebestätigkeit".


In allen Bevölkerungsschichten wurde heftig und kontrovers über den Fall Bruno Gröning diskutiert. Die emotionalen Wellen brandeten hoch. Geistliche, Ärzte, Journalisten, Juristen, Politiker und Psychologen: alle sprachen über Bruno Gröning. Seine Wunderheilungen waren für die einen Gnadengeschenke einer höheren Macht, für die anderen Scharlatanerie. Doch die Faktizität der Heilungen wurde durch medizinische Untersuchungen belegt.

Bruno Gröning, 1906 in Danzig geboren und nach dem Krieg als Heimatvertriebener nach Westdeutschland emigriert, war ein einfacher Arbeiter. Er hatte von den verschiedensten Tätigkeiten gelebt, war Zimmermann, Fabrik- und Hafenarbeiter gewesen, Telegrammzusteller und Schwachstrommonteur. Nun stand er plötzlich im Mittelpunkt öffentlichen Interesses. Die Nachricht von seinen Wunderheilungen verbreitete sich weltweit. Aus allen Ländern kamen Kranke, Bittbriefe und Angebote. Zehntausende Heilungssuchende pilgerten zu seinen Wirkungsstätten. Eine Revolution in der Medizin bahnte sich an.

Doch auch die Gegenkräfte waren da. Einflussreiche Ärzte, Kirchenfunktionäre, Juristen und ehemalige Mitarbeiter setzten alles in Bewegung, um das Wirken von Bruno Gröning zu unterbinden. Heilverbote verfolgten ihn, Prozesse wurden ihm angehängt. Alle Bestrebungen, sein Wirken in geordnete Bahnen zu lenken, scheiterten. Zum einen am Widerstand massgeblicher gesellschaftlicher Kräfte, zum anderen an Unvermögen oder Profitgier seiner Mitarbeiter. Als Bruno Gröning im Januar 1959 in Paris starb, war der letzte Prozess gegen ihn in vollem Gange. Das Verfahren wurde eingestellt, nie ein endgültiges Urteil gesprochen. Doch viele Fragen blieben offen.

Quelle: Bruno Gröning Freundeskreis

Inzwischen war ich zweimal bei einer Zusammenkunft des Bruno Gröning Freundeskreises in Amsterdam, und ich beginne, meine anfänglich doch vorhandene Skepsis über Bord zu werfen. Bei der ersten Zusammenkuft war nicht nur meine kranke Freundin, sondern auch mein Mann mit dabei. Er ist normalerweise sehr skeptisch bei diesen Dingen, aber es interessierte ihn einfach. Zudem leidet sein Vater an einer schweren Blutkrankheit, die ihn körperlich zusehends schwächt; die Ärzte geben ihm noch maximal zwei Jahre. Nun ist es so, dass man auf so einer Zusammenkunft Bruno Gröning um Genesung bitten kann, für sich selbst und auch für andere. Dat tat mein Mann auch für seinen Vater. Als mein Mann vor ein paar Tagen bei seinem Vater zu Besuch war, war er ganz erstaunt, wie vital dieser auf einmal war. Und meine älteste Tochter, die vorgestern mit ihm essen war, erzählte, dass ihr Großvater auf einmal wieder so richtig viel Appetit an den Tag legte.

Sollte es wirklich wahr sein? Der Kern der Lehre von Bruno Gröning lautet: unheilbar gibt es nicht. Wenn die Selbstheilungskräfte des Menschen aktiviert werden, kann die Genesung einsetzen. Der "göttliche Heilstrom" bewirkt diese Genesung. Was haltet ihr von dieser Theorie?

LG Medusa

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Medusa« (7. Dezember 2012, 12:04)


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Freitag, 7. Dezember 2012, 16:44

Hallo Medusa,

ja ich stehe den Thema Geistheiler auch sehr skeptisch gegenüber. In meinem Bekanntenkreis gab es ein paar Krebspatienten und wenn du echt mit dem Rücken an der Wand stehst, scheint da jeder Halm recht zu sein, egal welche Folgen das hat. Ich kenne da Geschichten wo der ganze Besitz in das Eigentum des Heilers gewandert ist und als der Patient dann verstorben ist, hat man erst mal einen Überblick bekommen, welche Summen da im Spiel sind und wie weit es da manchmal gehen kann.

Sicher sind nicht alle Geistheiler in dieser Schiene, doch daher kommt meine Skepsis.

Auf der anderen Seite hatte ich auch schon sehr viele Berichte über Placebo gesehen. Wenn man den Studien so glauben kann, dann haben wir wirklich umfangreiche Kräfte um uns selber zu heilen und bis zu einem gewissen Punkt auch schwere Krankheiten selber in den Griff zu bekommen.

Von einem "göttlichem Heilstrom" halte ich nur bedingt was, das hat aber eher was mit der eigenen Einstellung zu tun. Für Menschen die an so etwas glauben, wird da wahrscheinlich auch ein Effekt eintreten. In den Sendungen die ich gesehen habe spielten da viele Faktoren eine Rolle. Das fing beim Auftreten des Arztes an, bis hin zur Farbe und Geschmack von "Medikamenten"

In einigen Berichten wurde gar von einer Schein OP berichtet, in der beim Patienten tatsächlich ein Schnitt vorgenommen wurde, doch die "eigentliche" OP gar nicht gelaufen ist. Erstaunlicher weise waren sehr viele Patienten nach dieser Aktion beschwerdefrei.

Meine These ist, wenn man ganz sicher ist, dass es hilft, dann hilft es auch und es werden die nötigen Aktionen eingeleitet, um eine Selbstheilung zu erzeugen. Sicher nur in einem bestimmten Rahmen, doch der scheint schon recht umfangreich zu sein.

Liebe Grüße, Ajescha
Du sollst nicht sehen um zu glauben, sondern glauben um zu sehen :)

Manchmal erinnere ich mich an Momente, die noch gar nicht stattgefunden haben.

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Freitag, 7. Dezember 2012, 19:20

Hallo Medusa,

eine frühere Freundin von mir ist auch öfter zu so einer Bruno Gröning Gruppe gegangen. Was da genau passeriete, weiß ich nicht, aber sie war begeistert.

Ich glaube, dass es so eine Art Wunderheiler wirklich gibt. Wie sie es schaffen, dass die Selbstheilungskräfte dermaßen angeregt werden, kann man wohl kaum genau erklären.

Letzten hab ich noch ein Video von You-Tube von einem Pfarrer (ich glaub aus Bosnien-Herzegowina) geschickt bekommen, der die Menschen berührt, und diese dann sofort umgefallen und in den Schlaf gefallen sind. Während dieses Schlafes scheint eine Heilung stattzufinden. Man erzählte mir, dass manche sich schwarz erbrachen und danach wesentlich besser fühlten. Auch er hat schon viele Menschen zur Heilung verholfen.

Dann gibt es noch Braco, den ich selbst schon mal besucht hab. Er nimmt z.B. kein Geld, allein Verzehr im Hotel, für welches man sich Getränke kaufen kann. Ich hab damals 5 Euro bezahlt. Ganz viele Menschen reisen zu ihm, und er soll allein mit seinem Blick heilen. Hier findest du auch sehr viel im Netz. Meine Erfahrung dort war allerdings nicht so dolle, aber ok, vielen Menschen scheint er schon geholfen zu haben.

Was da genau passiert, kann ich nicht erklären.......aber irgendwas passiert.
Liebe Grüße
Maggy
(never say never)

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Samstag, 8. Dezember 2012, 17:55

Huhu Medusa

Ich habe mir die Homepage angesehen und ein paar der Videos auch. Mich spricht es an. Da steht nichts von Honorar, von Heilversprechen, sondern die Leute scheinen da etwas für sich gefunden haben, was sie fliessen lassen können und was vielen Menschen hilft. Es erinnert mich etwas an Reiki.

Die Gruppen sind ja über die ganze Welt verstreut. Auch hier in der Schweiz gibts welche. Ich hätte Lust, da mal die Nase reinzustecken und zu spüren, wie sich das anfühlt, was für Leute das sind etc.

Punkto Placebo habe ich eben erst in einer alten Ausgabe von OYA einen Artikel gelesen, der sich ausführlich diesem Thema widmet. Ich picke mal ein paar Dinge heraus. (Quelle: Oya Nr. 11 Nov/Dez 2011)

In einer Blindstudie wurde nach Ablauf der Studie nochmals nachgefragt bei den Teilnehmern, ob sie geglaubt hätten, die echte Therapie zu bekommen oder die Scheintherapie. Es stellte sich heraus, dass diejenigen, die überzeugt waren, eine Scheintherapie zu bekommen, keinen Erfolg hatten, egal, ob sie eine echte Therapie bekamen oder nicht. Den grössten Erfolg hatten diejenigen, die völlig überzeugt waren, die echte Therapie zu bekommen (egal, ob sie sie bekamen oder nicht).

Eine positive Erwartung kurbelt die körpereigene Opiatproduktion an. Dazu gabs auch schon Studien. Patienten wurden einem Schmerzreiz ausgesetzt oder nach einer z.B. Zahnbehandlung zur Studie hinzugezogen. Man legte ihnen eine Infusion und spritzte ein Opiat hinein mit dem Hinweis, darin befände sich ein starkes Schmerzmittel. Dies vor den Augen des Patienten. In einer zweiten Gruppe wird das verdeckt gemacht, so dass der Patient nicht weiss, ob er das Schmerzmittel bekommt oder nicht. In einer Kontrollgruppe bekommen die Patienten ein Medikament, was die Morphin-Rezeptoren blockiert, so dass die körpereigenen Opiate kaum wirksam sind.

Mit dieser Studie konnte gezeigt werden, dass der Placebo - Effekt auf der Ausschüttung von körpereigenen Opiaten beruht. Anders gesagt: wenn der Patient die Erwartung hat, dass die Schmerzen jetzt dann gleich nachlassen, schüttet er körpereigenes Opiat aus und der Schmerz lässt tatsächlich nach. Wenn diese körpereigenen Opiate blockiert werden, gibts keinen Placebo-Effekt.

Kommen wir zurück zu diesem Heiler. Es ist gut möglich, dass er und seine Heilgruppen dermassen überzeugt sind von der Wirkung der göttlichen Energie, dass sie eine so starke Selbstverständlichkeit und Sicherheit ausstrahlen, dass bei vielen Menschen ein heilender Effekt eintritt. Daran ist nichts Störendes, das passiert jeden Tag in jeder Arztpraxis. Grad kürzlich haben sich die Ärzte bei uns im Zentrum darüber unterhalten, wie die Patienten viel besser auf Medis reagieren, wenn man ihnen erzählt, wie vielen Leuten dieses schon geholfen hat und dass es ihnen besser gehen wird, wenn sie es nehmen.

Unser Körper ist ein Abbild unseres Denkens, unseres Fühlens, unserer Lebensgeschichte, unseres Rucksacks, den wir mit uns rumschleppen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich eine Änderung im Denken ziemlich rasch auf den Körper auswirkt. Ändern sich die Gedanken, ändert sich auch der Körper. Mir ist das im Kleinen schon so häufig passiert...
Wenn das Denken durch eine solche Heiler-Sitzung wie von Medusa beschrieben einen Kick in Richtung "unheilbar gibt es nicht" bekommt, dann noch die körpereigene Opiatausschüttung die Schmerzen wegbläst, sich für etwas feinfühligere Menschen spürbar eine Energiewelle im Raum verbreitet, dann können alle diese Erlebnisse womöglich den Glauben daran festigen, dass es unheilbar wirklich nicht gibt, so dass der gesündere Zustand dann auch anhalten kann.

Lieben Gruss, Franziska
Erleuchtung erlangen wir nicht durch Begegnungen mit Lichtwesen, sondern durch das Akzeptieren unseres eigenen Schattens

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Sonntag, 9. Dezember 2012, 23:15

Huhu,

danke euch ganz herzlich für eure Antworten! Der Mensch mit seiner Psyche und seinem Körper ist und bleibt eben ein Wunder!

Falls ihr die Gelegenheit habt, in eurer Nähe mal eine Zusammenkunft des Bruno Gröning Freundeskreises zu besuchen, tut es - es ist vollkommen kostenlos, aber eine kleine Spende nach Ablauf zum Decken der Unkosten wird gern gesehen! Geht einfach mal ganz unvoreingenommen hin und fühlt, was es mit euch tut. Vielleicht nichts, vielleicht schon. Bei mir war es das erste Mal so, dass ich beim Meditieren (so nenne ich das einfach mal) rein gar nichts spürte. Beim zweiten Mal jedoch lief es mir auf einmal wie eine langsame, kalte Welle den Rücken hinunter. Witzigerweise fühlten mehrere Leute das, wie sich hinterher herausstellte.

LG Medusa