So meine Lieben,
lange habe ich überlegt, ob ich mein
Erlebnis niederschreibe oder nicht, nachdem ich mich etwas durch die
Forenbeiträge gewühlt habe, denn mein Erlebnis bezieht
sich nur auf ein reines Gefühl und keine visuelle Wahrnehmung.
Belehrt mich eines Besseren falls es hier
nichts zu suchen hat
Im Jahr 2000 bin ich gemeinsam mit meinen
Eltern umgezogen, ich war damals 8 Jahre alt. Wir sind im gleichen Stadtteil
von einem Altbau in einen anderen gezogen. Altbau numero 2
wurde 1903 oder 1904 gebaut, lasst mich da nicht lügen. Also ist davon
auszugehen, dass dort in über 100 Jahren auch so einiges passiert
ist, mal davon abgesehen, dass dieses Haus zwei Weltkriege überstanden hat. Leider
ist nicht nachvollziehbar was dort in den vergangenen 100 Jahren
passiert ist, da niemand, der dort in der Umgebung wohnt, die Vormieter kennt
oder gekannt hat. Leider.
Aber kommen wir zum eigentlichen Thema.
Anfang 2001 baute mein Vater den Dachboden aus, da klein Mandy dort oben gern
ihr Zimmer haben wollte. Man muss dazu sagen, dieser Bau ist sehr hellhörig,
heißt man hört dort jeden Schritt der im Obergeschoss gemacht wurde. So kam
meinen Eltern das eigentlich ganz gelegen, wenn sie nicht den ganzen Tag das
Getrappel ihrer Tochter hören mussten.
Nachdem besagter Dachboden ausgebaut war,
verbrachte ich dort oben viel Zeit sowohl mit Freunden, als auch alleine. Doch
ich hatte immer das Gefühl dort oben beobachtet zu werden. Zu dieser Zeit hatte
ich absolut nichts mit Geistern oder Übernatürlichem am Hut, sodass ich
ausschließen kann, dass es durch Bücher oder Filme dazu gekommen ist.
Das gleiche Gefühl habe ich im Keller des
Hauses. Ich halte mich dort sehr ungern auf, nur blöd, wenn dort unten die
Waschmaschine steht... Naja, kommt man also nicht drum herum.
Trotz dieses Gefühls verbrachte ich sehr
viel Freizeit auf dem Dachboden (die Nächte jedoch in meinem eigentlichen
Zimmer im 1. OG), da ich selbst Musikerin bin. Über die Jahre verstärkte sich
das Gefühl des Beobachtet werdens immer mal wieder und führte dazu, dass ich
schließlich alle Spiegel dort oben von den Wänden nahm. Wie ich schon in meiner
Vorstellung sagte, bin ich ein sehr skeptischer Mensch was so etwas angeht und
dennoch hat mir mein Bauchgefühl gesagt 'nimm die Spiegel ab'. Eine Zeit lang
war es besonders schlimm. Ich hatte ständig das Gefühl jemand stünde direkt
hinter mir und wäre kurz davor mir eine Hand auf die Schulter zu legen.
Reflexartig dreht man sich natürlich sofort um und sieht dort natürlich
niemanden.
So ging es dann auch die nächsten Jahre
weiter und ich war ganz froh, als ich nachher mit meinem Musikkram in einen
anderen Raum umziehen konnte. So verbrachte ich dort oben nur noch die Zeit die
ich brauchte, um einen Gegenstand zu finden, den ich dort oben lagerte.
Im Jahr 2012 kam dann klein Ravyn, mein
Hund, zu uns. Zeit seines bisher kurzen Lebens, weigert er sich in den Keller
zu gehen und rennt panisch die Treppe wieder hoch, wenn ich ihn mit dort runter
genommen habe. Nimmt man ihn mit auf den Dachboden, rennt er dort einige
Minuten herum wie ein aufgescheuchtes Huhn und versucht dann total kribbelig
die steile Dachbodentreppe herunter zu kommen. Sprich er versucht beide
Räumlichkeiten fast schon fluchtartig zu verlassen. Dieses Verhalten zeigt er
tatsächlich nur dort, sonst nirgendwo in der Wohnung. Genauso wie ich sonst
nirgendwo in der Wohnung das Gefühl habe beobachtet zu werden.
Meine Eltern haben mich von Beginn an für
blöde gehalten und gesagt ich bilde mir das nur ein. Mag sein, vielleicht bin
ich einfach nur paranoid oder aber dort ist jemand. Denn meine
"Paranoia" würde nicht das panische Verhalten meines Hundes erklären,
welches er in den Räumen auch zeigt wenn ich nicht dabei bin und meine Eltern
auf ihn aufpassen.
Im Jahr 2015 bin ich dann in meine eigene
Wohnung gezogen. Dort habe ich dieses Gefühl noch nie wahrgenommen und doch
habe ich weiterhin einen gehörigen Respekt vor Spiegeln. Nervt mich ab und an
selbst, aber diese unterbewusste Verunsicherung von damals ist sehr schwer
abzustellen. Wenn ich heute bei meinen Eltern bin und einen der beiden Räume
betrete ist dieses Gefühl sofort wieder da.
Wenn ich jetzt genauer darüber nachdenke,
ist mein Großvater väterlicherseits im Jahr 2001 verstorben. Er wohnte
gegenüber, war aber leider seit gut 20 Jahren mit meinen Eltern zerstritten. In
seiner Sturheit wollte er mich damals nicht kennenlernen.
Vor kurzem erzählte meine Mutter mir,
dass sie immer wieder gesehen hat, wie er mich vom Fenster aus beim Spielen
beobachtete und dabei lächelte. Offenbar zu stur über seinen Schatten zu
springen und die Aussprache mit meinen Eltern zu suchen, aber dennoch offenbar
stolz darauf Großvater zu sein.
Bis heute ist meine Mutter sich sicher,
dass mein Großvater an gebrochenem Herzen gestorben ist. Die ständige
Konfrontation mit der Familie, die er selbst von sich stieß und sich so
unglücklich machte und dann auch noch die Tatsache, dass sein bester Freund
Selbstmord beging.
Ich weiß es nicht, ich durfte ihn leider
nicht kennenlernen, also muss ich mich da auf die Meinung meiner Eltern
verlassen.
Wie dem auch sei, zu Lebzeiten hat er
mich regelmäßig beobachtet, jetzt vielleicht auch noch? Ich persönlich weiß es
nicht.
Was meint ihr dazu? Paranoia und ihr fehl
am Platz? Oder doch etwas anderes?
LG
Mandy