Spuk und Jenseitskontakte

Dieser Beitrag handelt nicht unweigerlich von einem paranormalen Ereignis da zu viele "Alternativen" möglich sind. Trotzdem ist er für mich unerklärbar.


Ich muss ein klein wenig weiter ausholen, um die Sache verständlich zu erläutern.

In meiner Wohnung lebe ich seit Anfang 2002. Meine Vermieterin war eine nette, alte Dame die im Nachbarhaus aber auf dem selben Grundstück lebte und mit der ich mich eigentlich immer super verstanden habe. Sie war eine lustige und freundliche Person, bei der allerdings immer alles "seine Ordnung haben musste". Ihr Mann starb bereits vor über Zwanzig Jahren und hinterließ ihr drei Häuser. Sie selbst war wohl in ihrem Arbeitsleben als Beamte in irgendeiner Behörde tätig.
Ihre Kinder sind auch schon lange ausgezogen und leben etwas weiter weg. Die "Mutter-Rolle" hat sie aber nie aufgegeben.


Wenn ich sie mal getroffen habe, hielten wir immer mal ein "Schwätzchen" und bei Problemen hatte sie immer ein offenes Ohr. Einmal erinnerte sie mich auch daran, dass zum Beispiel der Hausflur mal wieder gewischt werden müsse, aber dass ich das ja bestimmt sowieso "heute" erledigen wolle. Das sagte sie grinsend und mit einem Augenzwinkern. (Ich lebte alleine hier im Haus und war einfach zugegebenermaßen zu faul dazu) Ich entgegnete darauf "Gut das sie mich daran erinnern! Sehen sie, ich hatte doch noch im Hinterkopf das ich das heute erledigen wollte. Fast hätte ich es vergessen-so schnell kanns gehen!". Auch ich grinste etwas verlegen und sie lachte. Sie hatte auch die Angewohnheit, mir jede Woche ein Fernsehheft vor die Wohnungstür zu legen, welches als Gratisbeilage in der von ihr abonierten Zeitung dabei lag. Sie hätte schließlich seit 30 Jahren ein Fernsehzeitungs-Abo, und bevor ich unnötig Geld ausgebe, würde sie mir das andere Heft jede Woche geben.

Also grob gesagt, sie war eine sehr nette aber ordnungsliebende Frau.


Leider erfuhr ich, dass meine Vermieterin vor einigen Tagen verstorben ist. Ich brach jetzt nicht in Tränen oder großer Trauer aus. Aber ich bekam schon "einen Kloß im Hals" und musste doch mal schlucken. -einfach sehr schade um einen netten Menschen.

Was mich etwas stutzig machte war, das die Fernsehzeitschrift die sie mir immer gab, wie gewohnt vor meiner Tür lag. Allerdings war die Dame da schon verstorben. Außerdem wusste niemand von unserer "Zeitungsvereinbarung". Und es kommt auch niemand in Frage die Zeitung dort hingelegt zu haben, denn ich lebe in diesem Haus alleine.



Ich werde der Sache garnicht weiter nachgehen und lasse das so für mich stehen. Wer weiss....



Gruß Blacky



P.S. Auf Wiedersehen Frau B. und danke!

Das war mir klar dass das "genau das Richtige" für euch zwei Herzchen zum lesen war!*lol*

Kann ich mir lebhaft vorstellen Alex, wie du vor dich hin grinst und zu Tina meinst:" Hab ich's ihm nicht gesagt?? Er wollte es nicht glauben! Ich hab's ihm gesagt! Ich hab's ihm die ganze Zeit gesagt!"

Ja also das war schon eine merkwürdige Situation. Ich bin immer noch skeptisch was vieles bei dieser Thematik angeht, keine Frage. Aber ich (mir fällt gerade keine bessere Ausdrucksweise ein) finde jetzt sozusagen eher "Zugang" zu euren Ansichten. Ich hoffe ihr versteht was ich meine.
Ich weiss nicht, warum die Dame ausgerechnet MIR ein Zeichen geben sollte. Sie hatte Angehörige und auch Freunde, soweit ich das mitbekommen habe. Und ich war halt nur ein Mieter in ihrem Haus. Das ist für mich etwas unlogisch. Aber die Möglichkeit, dass jemand anderes verantwortlich sein könnte, klingt zwar einleuchtend und empirisch nachvollziehbar- aber diese Überlegung "fühlt sich nicht richtig an". Wenn ich daran denke, wer das Heft da hingelegt haben könnte, ist es ähnlich wie wenn man etwas vergessen hat und weiss aber nicht was. Eigentlich will man sich garnicht weiter damit befassen, aber man grübelt doch immer mal wieder nach. Und bei jeder alternativen Idee denk ich mir "Ach nee, der/die kanns auch nicht gewesen sein!".
Echt verwirrend.


Gruß Blacky

Jawohl! Werde Bericht erstatten Frau Ober-Sturmflutführer!

Also es stellte sich heraus, das die Frau bereits am 13. verstarb. Sie muss also irgendwen "beauftragt" haben.
Ihr Sohn ist der Erbe und somit mein neuer Vermieter.

Das Ganze erinnert mich ein wenig daran, als meine Großmutter starb. (Bei ihr war es ebenfalls Bauchspeicheldrüsenkrebs-teuflische Krankheit) Meine Oma wurde einige Tage bevor sie starb melancholisch. Sie stand lange Zeit am Fenster und sah hinaus, als wollte sie sich noch alles einprägen. Es war, als hätte sie ihr Ende gespürt. Einer ihrer markantesten Sätze war "wenn einer geht, kommt ein anderer".
Ein halbes Jahr nach ihrem Tod war meine Tochter unterwegs.

Als ich vor einigen Wochen meine Vermieterin zum letzten mal sah, kam sie gerade aus der Klinik. Ich fragte sie wie es ihr denn ginge. Darauf hin bat sie mich auf eine Tasse Kaffee rein und erzählte das die Ärzte ja super waren, das Klinikessen aber schaurig gewesen sei usw.
Als ich ging sagte ich, dass es schön sei, das sie wieder da ist. Sie bedankte sich für den Besuch und sagte noch "Tschüss und alles Gute". -jetzt habe ich da eine ganz andere Sichtweise drauf.
Aber sowas trägt dazu bei, das man sich wieder über viele Dinge bewusst wird, die man immer als selbstverständlich sieht.



Gruß Blacky

Das sehe ich ähnlich Alex. Wenn jemand sich nur noch unter Schmerzen krümmt oder Organe einfach nicht mehr ausreichend arbeiten, kann man ein Ableben relativ schnell voraussagen.
Wenn die betroffene Person allerdings "munter" ist und trotzdem von ihrem kommenden Ende erzählt, gibt es mehrere Varianten. Ich könnte mir vorstellen: 1) die Person weiss mehr über ihren Gesundheitszustand als sie zugibt. Und erkennt an stärker oder öfter auftretenden Schmerzen einfach, das die Kraft diese auszuhalten zu Ende geht. 2) Der Person wurde ein "Ultimatum" durch behandelnde Ärzte gegeben. Dieses Ultimatum hat der/die Betroffene niemandem offenbart um z.B. Angehörige nicht "unnötig" zu belasten. 3) Die Person ist einfach in einem so hohen Alter, das der Tod sowieso absehbar ist. 4) Oder aber es zählt zu den Ur-Instinkten, das nahende Ende zu "wittern". Ähnlich wie das Voraussagen eines Unglücks o.Ä. In der Tierwelt ist so etwas völlig normal. Bei den Tieren verlassen einige sogar unauffällig das Rudel, wenn ihre Zeit kommt. Vielleicht ist es eine Gabe, die erst kurz vor dem Tod "aktiviert" wird. Oder auch Nr.5) Das der Tod nicht etwa ein Ereignis oder ein Zustand, sondern eine reelle Entität ist welche wir um uns spüren. Vielleicht nicht gerade der "Sensenmann", aber vielleicht ein Wesen welches uns abholt.



Gruß Blacky

Ich persönlich halte vergessene Instinkte auch für die wahrscheinlichste Variante. Manchmal erlebt man ja ähnliche Dinge. Zum Beispiel wenn es einen wie "ein Schlag" trifft und man spürt das irgendwas passiert ist. Das hatte glaube ich jeder schon mal. Die meisten instinktiven Funktionen haben wir einfach verlernt, weil sie uns seit frühester Kindheit quasi ab-trainiert werden. Und da zu sterben ja nicht soo oft im Leben passiert, gibts da auch keine "Weiterentwicklung" im Sinne von ab-trainieren.

Babys haben noch wesentlich mehr von dieser Wahrnehmung, als ein erwachsener Mensch. Bei der einen Person schlafen sie seelenruhig und entspannt auf dem Arm. Und bei einer anderen Person schreien sie wie am Spieß- ohne das die Person auch nur irgendwas anders macht. Warum könnte das so sein? Ich tippe da auch auf diese Art der Wahrnehmung- in diesem Fall die "Aura" der Person. Strahlt die Person Ruhe und Gelassenheit aus- ist alles ok. Wenn derjenige aber innerlich unruhig ist oder sogar "böse" ist- dann überträgt sich das zweifelsfrei auf das Kind. Ich denke das ist auch eine Art des "witterns".


Gruß Blacky